Ausnahmegenehmigung: Goldschakal auf Sylt darf geschossen werden

Ein Goldschakal reißt zahlreiche Lämmer auf Sylt. Wie kann er gestoppt werden? Die Behörde erteilt eine Ausnahmegenehmigung.

Nachdem ein Goldschakal zahlreiche Lämmer auf Sylt gerissen hat, darf das Tier erschossen werden. Das Landesamt für Umwelt erteilte eine entsprechende artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung, wie das Umweltministerium mitteilte. Sie trat mit Beginn des Donnerstags in Kraft. Zuvor hatten Naturschutzverbände ihre zustimmenden Stellungnahmen abgegeben. Der Goldschakal ist in Schleswig-Holstein keine jagdbare Art.

Die Risse waren seit dem 19. Mai entdeckt worden. Das Tier tötete nach Angaben des Umweltministeriums 76 Lämmer. In Medien wurden auch höhere Zahlen genannt.

Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) hatte betont, der Goldschakal sei eine besonders geschützte Art. Eine Ausnahmegenehmigung zur Entnahme setze besondere Umstände voraus. „In diesem Fall liegen gleich drei gewichtige Gründe vor, deshalb befürworte ich eine Ausnahmegenehmigung durch das Landesamt für Umwelt.“

Mehr Goldschakal-Sichtungen in Schleswig-Holstein 

Goldschakale stammen nach Angaben der Deutschen Wildtier Stiftung aus Südostasien sowie Zentral-, Ost- und Südeuropa. Die ersten Tiere kamen demnach 1997 über den Balkan, Polen und Tschechien nach Deutschland. Die erste Sichtung in Schleswig-Holstein gab es 2017 im Kreis Dithmarschen. Seitdem hat sich die Zahl der Sichtungen im Land erhöht. Alleine zwischen Mai 2024 und April 2025 gab es fünf Sichtungen, wie das Umweltministerium in Kiel Mitte April mitgeteilt hatte. Schleswig-Holstein ist demnach ein attraktives Habitat für den Goldschakal. Eine Ansiedelung der Art sei daher durchaus möglich, heißt es.

So erkennt man einen Goldschakal

Das Wildtier mit seinem gelbgrauen, manchmal rötlichen Fell und dem lateinischen Namen Canis aureus kann leicht mit einem Fuchs verwechselt werden. Aber: Goldschakale habe eine deutlich kürzere spitze Schnauze und einen kurzen buschigen Schwanz. Sie sind zudem deutlich größer als Füchse. Begegnungen mit Goldschakalen sind selten, da sie scheu und dämmerungsaktiv sind. 

In den meisten deutschen Bundesländern – außer in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Berlin, Bremen und Hamburg – gibt es laut Deutscher Wildtier Stiftung inzwischen Nachweise von Goldschakalen.

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