Angelina Jolie wird 50. Die Schauspielerin ist längst mehr als nur ein Filmstar – sie kämpft für Menschenrechte weltweit.
Wenn Angelina Jolie am 4. Juni ihren 50. Geburtstag feiert, blickt sie auf ein Leben zurück, das weit über die Grenzen Hollywoods hinausreicht. Geboren als Tochter der Schauspieler Jon Voight und Marcheline Bertrand, schien ihr Weg in die Filmwelt vorgezeichnet. Doch was sie daraus machte, übertraf alle Erwartungen.
Schon früh zeigte sich ihr außergewöhnliches Talent. Nach ersten Modeljobs und Musikvideos in den 1990er-Jahren gelang ihr der schauspielerische Durchbruch mit der HBO-Produktion „Gia – Preis der Schönheit“. Der internationale Ruhm kam 2001 mit „Lara Croft: Tomb Raider“. Zu ihren bedeutendsten Werken zählen außerdem das Drama „Durchgeknallt“ (1999), für das sie den Oscar erhielt, das bewegende Drama „Der fremde Sohn“ (2008) und das Fantasy-Märchen „Maleficent – Die dunkle Fee“ (2014).
Jolie wurde zur Ikone, doch Ruhm war für sie nie Selbstzweck. „Ich habe nie erwartet, diese Karriere und dieses Familienglück zu bekommen, und ich bilde mir auch nicht ein, ich hätte beides durch eigene Verdienste erworben. Deshalb empfinde ich die Verantwortung, die auf meine Person gerichtete Aufmerksamkeit auf meine humanitären Projekte umzulenken“, erklärte sie 2014 dem Magazin der „Süddeutschen Zeitung“.
Genau das tat sie auch. Ihr Engagement für die Rechte von Flüchtlingen und Vertriebenen begann 2001, als sie zur Goodwill-Botschafterin des UNHCR wurde. Über 60 Reisen in Krisengebiete folgten, sie wurde zur Expertin für Flüchtlingsfragen und 2012 zur Sondergesandten ernannt.
Mut auch im Privatleben
Auch privat zeigte Jolie bemerkenswerten Mut und Offenheit. 2013 ließ sie sich aufgrund eines hohen genetischen Brustkrebsrisikos beide Brüste entfernen, 2015 folgten Eierstöcke und Eileiter. Mit ihrer Entscheidung, diese sehr persönlichen medizinischen Eingriffe öffentlich zu machen, ermutigte sie unzählige Frauen weltweit, ihre eigene Gesundheit ernst zu nehmen.
Ihr Familienleben wurde zum Symbol für Vielfalt und Weltoffenheit. Zusammen mit Brad Pitt, den sie 2004 bei den Dreharbeiten zu „Mr. & Mrs. Smith“ kennengelernt hatte, zog sie sechs Kinder groß – davon drei aus Kambodscha, Äthiopien und Vietnam adoptiert. Die Beziehung zwischen „Brangelina“ galt über mehr als ein Jahrzehnt als eine der schillerndsten Partnerschaften Hollywoods.
Schwieriger Neuanfang nach der Trennung
Doch 2016 war diese Ära vorbei. Nach einem eskalierenden Streit während eines Fluges reichte Jolie überraschend die Scheidung ein. Es folgte ein jahrelanger Rosenkrieg um Sorgerecht und Vermögen, der auch 2025 noch nicht vollständig beigelegt ist. „Ich habe mich zum Wohlergehen meiner Familie getrennt. Es war die richtige Entscheidung. Ich konzentriere mich weiterhin auf ihre Heilung“, erklärte sie 2020 zu ihrer Entscheidung der „Vogue“.
Nach über 20 Jahren beendete sie 2022 auch ihre Rolle als UNHCR-Sondergesandte, um sich noch direkter für Menschenrechte einzusetzen. Parallel etablierte sie sich als Regisseurin und Autorin. Mit Filmen wie „In the Land of Blood and Honey“ und „Unbroken“ bewies sie, dass sie auch hinter der Kamera wichtige Geschichten erzählen kann.
Freude auf die Fünfziger
Angelina Jolie ist vieles: Oscarpreisträgerin, Regisseurin, Mutter, Aktivistin. Doch vor allem ist sie eine Frau, die ihre Stimme nutzt, um anderen Gehör zu verschaffen. Auf ihre Fünfziger freue sie sich, erklärte sie 2021 der „Vogue“: Ich habe das Gefühl, dass ich in den Fünfzigern richtig in Schwung kommen werde.“ Wobei ihre Kinder sie mittlerweile bitten würden, nicht mehr auf dem Trampolin zu springen: „Es gab einen Tag, an dem ich ein Actionstar war, und jetzt sagen mir die Kinder, ich soll vom Trampolin runter, weil ich mich verletzen würde.“