Saar-Bauminister Reinhold Jost will nicht nur Gebäude modernisieren, sondern auch die Förderung. Motto: „Klimagerecht, sozial ausgewogen und wirtschaftlich wirksam“. Dafür gibt es ein neues Programm.
Das Saarland will den Neubau und vor allem auch den Umbau von Sozialwohnungen erleichtern: Bauminister Reinhold Jost (SPD) präsentierte ein neues Wohnraumförderungsprogramm, das statt der bisherigen sieben Einzel-Regelungen nur noch eine einheitliche Förderrichtlinie enthält. „Wir denken das Wohnen sozial, inklusiv und zeitgemäß“, sagte Jost. Ziel sei es, das Wohnen einfacher und bezahlbar zu machen.
Gerade im Saarland gebe es große Herausforderungen, aber auch große Chancen: Denn eigentlich verfüge man über genügend Wohnraum, liege mit einer Belegungsquote von knapp zwei Personen pro Wohnung deutlich unter dem Durchschnitt und habe mit einer Eigentumsquote von knapp 60 Prozent den höchsten Anteil aller Länder. Auf der anderen Seite sei der Wohnungsbestand nirgendwo älter als im Saarland und damit einhergehend der Sanierungsbedarf hoch.
Vor diesem Hintergrund habe man bereits das neue Wohnraumförderungsgesetz geschaffen, nun werde auch das „Wirrwarr“ bei den Richtlinien beendet. Zugleich sollen gezielt Anreize durch neue Fördermöglichkeiten gesetzt werden: So gibt es künftig Zuschüsse für den Ersterwerb oder auch für Gruppenwohnungen für Auszubildende, Ältere und Menschen mit Behinderung. Statt des Neubaus steht dabei der Bestand im Mittelpunkt: „Umbau, Sanierung und Barrierefreiheit werden vorrangig unterstützt“, sagte Jost. Bereits im November 2023 seien Fördersätze und Tilgungszuschüsse erhöht worden.
Nach Angaben des Ministers wurden seit 2022 rund 36 Millionen Euro Fördermittel für 443 Wohnungen bewilligt – davon allein 30 Millionen Euro mit 351 Wohnungen im Jahr 2024. Aktuell befänden sich weitere 1.034 Wohnungen in Planung. Auch das studentische Wohnen soll verbessert werden. So seien zwei Projekte mit 287 Apartments bezugsfertig oder im Bau und weitere 603 projektiert.
Doris Woll, Vorstandschefin der Saarländischen Investitionskreditbank AG, begrüßte die neue Förderung. Aus ihrer Sicht ist es dabei auch wichtig, dass jetzt nicht mehr ein enger Fokus auf Studenten gelegt werde, sondern sich das Angebot auch an Auszubildende richte.
Wohnraumförderprogramm im Saarland