Am ehemaligen Haftort der Staatssicherheit in Hohenschönhausen sind DDR-Symbole verboten. Als ein Mann die Regeln missachtet, rufen Mitarbeiter die Polizei an.
Ein offener Trabant der Nationalen Volksarmee der DDR fährt vor einem ehemaligen Gefängnis der Staatssicherheit vor – und der Fahrer in NVA-Uniform droht, hier werde bald wieder der Betrieb aufgenommen: Die Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen hat nach eigenen Angaben nach diesem Vorfall vom Sonntag Anzeige erstattet.
„Ein solcher Auftritt ist nicht nur für uns als Gedenkstätte, sondern auch für jeden von der DDR-Diktatur Betroffenen inakzeptabel“, erklärte Gedenkstätten-Direktor Helge Heidemeyer. Eine „Glorifizierung der SED-Diktatur“ könne gerade an einem Gedenkort nicht hingenommen werden.
Nach Darstellung der Gedenkstätte wiesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses den uniformierten Fahrer darauf hin, dass die Hausordnung das Tragen von DDR-Symbolen untersage. Der Fahrer habe das Gelände aber erst nach einem Anruf bei der Polizei mit seinem Wagen verlassen, hieß es weiter. Fragen zum Motiv des Mannes blieben zunächst offen.
Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen gibt es seit dem Jahr 2000. Sie soll über den „Haftort“ und das System der politischen Justiz der DDR informieren.