Cold Case aus 1978: Polizei löst nach fast 50 Jahren Mord an Highschool-Lehrerin

In den USA wurde vor fast 50 Jahren eine Lehrerin erstochen. Jetzt hat die Polizei den Cold Case aufgeklärt – doch der Täter kann sich nicht mehr erklären.

Der 16. Juni 1978 ist ein Freitag. Die Schüler und Schülerinnen der Branham High School in San José im US-Bundesstaat Kalifornien haben da bereits ihren ersten Ferientag. Lehrerin Diane Peterson ist gerade dabei, ihr Klassenzimmer aufzuräumen, als sie Opfer eines Verbrechens wird. Ein Schüler findet sie später auf dem Flur am Boden liegend mit einer Stichwunde in der Brust. Jede Hilfe für die Frau kommt zu spät. 

Jahrzehntelang sucht die Polizei vergeblich nach ihrem Mörder. Erst jetzt, fast 50 Jahre später, ist der Fall aufgeklärt, wie die Staatsanwaltschaft des Santa Clara County und die Polizei von San José am Montag in einer Pressemitteilung bekannt gaben. Doch der mutmaßliche Täter, ein damals erst 16 Jahre alter Teenager, kann nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden. Er nahm sich 1993 selbst das Leben. 

„Dies markiert das Ende eines schrecklichen und tragischen Rätsels“, erklärte Bezirksstaatsanwalt Jeff Rosen. „Frau Peterson wäre heute eine Rentnerin, wenn ihr Weg nicht den dieses gewalttätigen Teenagers gekreuzt hätte. Ich wünschte, es wäre anders. Ich bin froh, dass wir diesen Fall gelöst haben, auch wenn der Mörder nicht mehr lebt, um sich der Justiz zu stellen. Auch hier wünschte ich, es wäre anders.“

Der 16-Jährige, der kein Schüler der Branham High School war, galt demnach schon damals als tatverdächtig. Ein Foto von ihm aus dem Jahr 1978, das vier Tage nach dem Mord aufgenommen worden war, wies starke Ähnlichkeit mit einem Phantombild auf, das auf Augenzeugenberichten des Angriffs basierte. Er wurde festgenommen, später jedoch wegen fehlender Beweise wieder freigelassen. 1983 soll ein Branham-Schüler seiner Familie erzählt haben, er habe die Tat beobachtet und den 16-Jährigen dabei erkannt. Doch der Junge bestritt die Aussage später. 1984 sagte ein anderer Zeuge der Polizei, der Teenager habe ihm gegenüber den Mord gestanden und ihm die Tatwaffe gezeigt: ein Messer, auf dem ironischerweise geschrieben stand „Teacher Dear“ („Liebste Lehrerin“). Die Polizei konnte diese Aussage damals nicht verifizieren. Auch die Tatwaffe wurde nie gefunden.

Cold-Case-Ermittler erfuhren erst jetzt von Geständnis

Erst kürzlich entschlossen sich die Ermittler, noch einmal mit Familienangehörigen des Jungen zu sprechen. Schließlich vertraute sich ein Verwandter des 16-Jährigen der Polizei an und erklärte, dieser habe ihm schon wenige Minuten nach der Tat den Mord gestanden.

Die Polizei geht davon aus, dass die Lehrerin ihn damals bei einem Drogendeal auf dem Schulgelände erwischt hatte und er sie deshalb erstach. 

In den Jahren nach dem Mord war der 16-Jährige wegen anderer Taten verhaftet und verurteilt worden, darunter bewaffneter Raubüberfall, Körperverletzung mit einer tödlichen Waffe und Entführung. 1984 wurde er bei einem Drogenraub angeschossen und schwer verletzt. 1993 richtete er dann eine Schusswaffe gegen sich selbst und starb.

Quellen: Staatsanwaltschaft County of Santa Clara, Kron5, CBS

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