Diplomatie: Ministerin Alabali-Radovan eröffnet Nachhaltigkeitskonferenz

Bis 2030 soll kein Mensch mehr hungern müssen. Über die schwer erreichbaren Ziele der Weltgemeinschaft beratschlagen am Montag und Dienstag Politiker, Experten und Manager in Hamburg.

Politiker, Vertreter internationaler Organisationen und Manager beratschlagen am Montag und Dienstag in Hamburg über das Erreichen der globalen Nachhaltigkeitsziele. Zur zweiten Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz erwarten die Veranstalter mehr als 1.600 Teilnehmer aus rund 110 Ländern, wie das Bundesentwicklungsministerium vorab mitteilte.

Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) soll die Konferenz um 10.00 Uhr eröffnen. Alabali-Radovan hatte sich zuletzt gegen eine Senkung des deutschen Entwicklungsetats ausgesprochen und Kürzungen der US-Regierung kritisiert. Außer der Ministerin sollen Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und der Leiter des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen, Achim Steiner, Reden halten. 

Am Dienstagmorgen soll Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) auf der Konferenz sprechen. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) wird ebenfalls zu der Veranstaltung erwartet. 

Weltgemeinschaft verfehlt derzeit ihre Ziele

Die Nachhaltigkeitskonferenz war erstmals vergangenen Oktober ausgerichtet worden, um die Umsetzung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele zu fördern. Themen dieser sind unter anderem Armut, Hunger und Gesundheit. Die Vereinten Nationen in New York hatten die Ziele 2015 mit der Agenda 2030 beschlossen. 

Es ist derzeit zu erwarten, dass die Weltgemeinschaft viele der Ziele verfehlen wird, wie aus einem Zwischenstandbericht hervorgeht. Ein Grund dafür sind die Kriege in der Ukraine, im Nahen Osten und im Sudan. Zudem stehen Behörden und Institutionen, die an den Nachhaltigkeitszielen arbeiten, unter Druck: Beispielsweise soll die US-Entwicklungshilfebehörde USAID bis Juli zerschlagen werden und den Vereinten Nationen fehlt Finanzierung. 

Kongolesische Ministerpräsidentin fehlt auf Teilnehmerliste

Im vergangenen Jahr hatten den Veranstaltern zufolge elf Staats- und Regierungschefs an der Konferenz teilgenommen. Dieses Jahr ist das anders: Laut Übersicht werden keine Staats- und Regierungschefs erwartet. Die Ministerpräsidentin der Demokratische Republik Kongo, Judith Suminwa Tuluka, stand am Wochenende nicht länger auf der Teilnehmerliste, nachdem sie zuvor dort aufgeführt war. 

Veranstalter der Konferenz sind das Bundesentwicklungsministerium, das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, eine Stiftung des Hamburger Mäzens Michael Otto und die Stadt Hamburg. Im vergangenen Jahr hatten die Ausrichter keine zentrale Abschlusserklärung angestrebt, wie es hieß. Das Entwicklungsministerium veröffentlichte stattdessen mehrere kleinere Einigungen.

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