Normalerweise wird der Boden durch abgestorbene Pflanzenteile auf natürliche Weise mit Humus angereichert. Im Garten passiert das jedoch eher selten. So können Sie nachhelfen.
Unabhängig davon, ob Sie Obst und Gemüse anpflanzen, fallen in jedem Garten Pflanzenabfälle an. Und das jedes Jahr aufs Neue: Bis auf wenige Ausnahmen (zum Beispiel Wurzelunkräuter) können Rückschnitte, Rasenabschnitte und welke Blumen recycelt werden – um daraus wertvollen Humus zu machen. Alles, was Sie dafür benötigen, sind Regenwürmer und Mikroorganismen. Und natürlich einen Komposter. Was Sie bei der Anschaffung beachten sollten in Bezug auf die Größe und das Material, wird in diesem Ratgeber erklärt.
Warum ein Komposter im Garten sinnvoll ist
Kompost ist ein organischer Dünger, der Ihre (Gemüse-)Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Und das Beste daran ist: Sie müssen nichts dafür bezahlen. Denn die humusreiche Erde entsteht in Ihrem Garten auf natürliche Art und Weise: Mit dem richtigen Behältnis und ausreichend Zeit wird aus den verrotteten Pflanzenresten, Laub- und Bioabfällen natürlicher Dünger für Ihre Beete. Wie Sie den Kompost richtig anlegen, haben wir in einem anderen Artikel bereits ausführlich erläutert. In diesem Ratgeber soll es um die wichtigsten Kriterien gehen, die ein Komposter im Garten erfüllen muss.
Was ist besser: Holz, Kunststoff, Metall?
Die meisten Komposter für den Garten werden aus Holz, Kunststoff oder Metall hergestellt. Wir zeigen Ihnen, welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen Materialien bieten:
Holz
Das natürliche Material ist nicht nur langlebig und witterungsbeständig, sondern macht auch optisch etwas her. Allerdings kann Holz trotzdem, ohne entsprechende Vorbehandlung, verrotten. Beschleunigt wird dieser Vorgang durch die äußeren Witterungseinflüsse, aber auch den feuchten Kompost von innen. Weitere Vor- und Nachteile, die Komposter aus Holzmit sich bringen:
Vorteile:Nachteile:Gute Luftzirkulation fördert den KompostierungsprozessRegelmäßige Pflege nötig, z. B. HolzschutzmittelOft kostengünstig und leicht verfügbarHochwertiges Holz kann teuer seinFlexibel in Größe und FormKann bei unsachgemäßer Konstruktion instabil werdenUmweltfreundlich, wenn aus nachhaltiger ForstwirtschaftWeniger Temperaturkontrolle (im Vergleich zu anderen Materialien)
Kunststoff
Im Gegensatz zu Holz halten Komposter aus Kunststoff (meist gehärtetes Polyethylen) hohen Temperaturen, Minusgraden und UV-Strahlung länger stand. Zudem haben die geschlossenen Behälter bessere Wärmedämmeigenschaften, um den Verrottungsprozess im Inneren zu beschleunigen – selbst im Winter. Durch die Möglichkeit, den Komposter über einen Deckel zu schließen, ist der Inhalt weitestgehend vor Regen geschützt, zudem werden unangenehme Gerüche eingeschlossen. Zu den weiteren Vor- und Nachteilen zählen:
Vorteile:Nachteile:Langlebig und widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse und SchädlingeKunststoff ist nicht biologisch abbaubar und kann umweltschädlich seinBenötigt kaum Pflege und muss nicht behandelt werdenMöglicherweise schlechtere Luftzirkulation im Vergleich zu HolzkomposternEinfach zu bewegen und zu transportierenHochwertige Kunststoffkomposter können teuer seinOft mit Stecksystemen für eine schnelle Montage ausgestattetKann durch Sonnenlicht spröde werden und im Laufe der Zeit brechen
Metall
Auch Komposter aus Metall sind für den Garten geeignet, da sie schnell und einfach aufgebaut werden können und verhältnismäßig günstig in der Anschaffung sind. Im Gegensatz zu Holz hält das Material länger, ist dafür aber auch anfällig für Rost. Und das sind nicht die einzigen Vor- und Nachteile:
Vorteile:Nachteile:Modernes, ansprechendes Design, das gut in viele Gartenstile passtKann schwerer sein und schwieriger zu bewegen als KunststoffkomposterOft mit Lüftungsschlitzen oder -öffnungen für eine effektive Luftzirkulation ausgestattetBietet möglicherweise weniger Isolation als Holz, was die Kompostierungstemperatur beeinflussen kannMetalloberflächen sind leicht zu reinigen und hygienischMetall kann sich bei direkter Sonneneinstrahlung stark aufheizen, was die Temperaturkontrolle beeinträchtigen kann
Offene vs. geschlossene Komposter
Während Komposter aus Holz und Metall meistens nach oben hin offen sind, besitzen die meisten Modelle aus Kunststoff einen verschließbaren Deckel. Hier stellt sich die Frage: Was ist besser?
Offene Komposter
Das Praktische ist offensichtlich: Ein offener Komposter kann jederzeit aufgefüllt werden. Dabei behalten Sie den zunehmenden Verrottungsgrad stets im Blick. Allerdings wird dieser durch die offenen Holzlatten oder Metallgitter auch ausgebremst, was ein Nachteil bei der Herstellung neuer Erde ist. Hinzukommen, sollten Sie auch Bioabfälle auf dem Kompost entsorgen, unangenehme Gerüche – vor allem im Sommer, durch die Kombination aus Wärme und Feuchtigkeit.
Geschlossene Komposter
Schnell- oder Thermokomposter sind in sich geschlossen. Die grünen oder schwarzen Behältnisse aus Kunststoff besitzen nur ein paar Schlitze zur Belüftung, sodass der Verrottungsprozess deutlich schneller voranschreitet als in einem offenen Komposter. Nach unten hin sind diese Modelle ebenfalls offen, damit auch Regenwürmer beim Zersetzen helfen können. Dennoch kann ein Bodengitter nicht schaden, um Ratten den Zugang zu verwehren.