Kurz nach der Festnahme wurde gegen den 59-Jährigen Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Doch vieles ist noch unklar in dem Cold Case aus dem Jahr 1992. Wer ist der Mann? Welche Spur führte zu ihm?
Mehr als 32 Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer 29 Jahre alten Frau in Bonn hat die Polizei in dem bislang ungeklärten Fall einen Tatverdächtigen ermittelt. Der 59-Jährige sei am Mittwoch in seiner Wohnung im rheinland-pfälzischen Bad Breisig, etwa 25 Kilometer von Bonn entfernt, festgenommen worden und sitze wegen Mordes in Untersuchungshaft, teilte die Polizei in Bonn mit.
Bei dem Cold Case geht es um den Tod einer 29 Jahre alte Frau im Bonner Stadtteil Bad Godesberg. Die Leiche war am 18. Oktober 1992 mit deutlichen Gewaltspuren in einer Erdgeschosswohnung entdeckt worden, als dort ein Brand gelöscht wurde. Im Zuge der wieder aufgenommenen Ermittlungen wurden Tatort-Spuren erneut untersucht und ausgewertet. Dadurch geriet der 59-jährige Deutsche unter Tatverdacht.
Vieles ist noch unklar
Die Polizei machte keine weiteren Angaben zur Getöteten, zu dem Beschuldigten und ob sie in einer Beziehung zueinander standen. Auch blieb unklar, welche Spuren zu dem Tatverdächtigen führten. Die Ermittlungen seien nicht abgeschlossen, betonte die Polizei.
NRW-Innenminister Herbert Reul sprach von einem herausragenden Ermittlungserfolg. Auch nach Jahrzehnten sei es möglich, Fälle zu lösen und Täter zur Rechenschaft zu ziehen. „Dieser Cold Case sendet ein starkes Signal: Der Rechtsstaat bleibt wachsam“, erklärte der CDU-Politiker.
Am Polizeipräsidium Bonn bearbeitet eine vierköpfige Ermittlergruppe ungelöste alte Kriminalfälle. Die Gruppe besteht aus zwei Kriminalbeamten und zwei ehemaligen Mordermittlern, die nach ihrer Pensionierung als „Senior-Experts“ weitermachen.