Deutschlandweiter Welterbetag: Unesco-Welterbestätten feiern mit Führungen und Konzerten

Eine Reise durch Epochen und Kultur: In Rheinland-Pfalz und dem Saarland feiern die Welterbestätten am Sonntag den 20. Unesco-Welterbetag. „Vermitteln, verbinden, begeistern“ lautet das Motto.

Der industriellen Revolution nachspüren und die jüdische Vergangenheit erleben: Am Sonntag (1. Juni) ist wieder Unesco-Welterbetag. Auch die Welterbestätten in Rheinland-Pfalz und dem Saarland feiern den 20. Welterbetag unter dem Motto „Vermitteln, verbinden, begeistern“.

Im Saarland öffnet die Völklinger Hütte ihre Pforten. Zwischen Industrie, Kultur, Geschichte, Kunst und Natur gibt es etwa einen Parcours der Künste, Führungen für Kinder, Zeitreisen durch die Epochen und einen Klangspaziergang. Der Eintritt für die Führungen beläuft sich auf fünf Euro, der Eintritt zur Ausstellung in der Gebläsehalle „The True Size of Africa“ kostet am Sonntag ermäßigte neun Euro.

Schum – die drei jüdischen Gemeinden aus dem Mittelalter

Die drei rheinland-pfälzischen Schum-Stätten Speyer, Worms und Mainz laden unter anderem zu kostenlosen Führungen ein. In Worms können die Besucherinnen und Besucher zudem das Jüdische Museum Raschi-Haus besichtigen oder sich die Geschichte und Bedeutung der Schum-Gemeinde mit Originalquellen aus dem 14. Jahrhundert neu erzählen lassen.

Mit dem Judenhof und dem Kaiserdom gibt es in Speyer gleich zwei Welterbestätten. Als musikalische Programmpunkte treten im Judenhof die Formation „Klezmers Techter“ und der Chor der jüdischen Kultusgemeinde auf. Im Dom findet das Kurzkonzert „Faszination Domorgel“ statt.

Daneben gibt es etliche Führungen, zum Beispiel in der Synagoge „Beith Shalom“, im Dom und im Schum-Gemeindezentrum. Sie kosten zwischen null und 15 Euro. Für Familien mit Kindern gibt es eine Rallye, bei der die Kinder im Anschluss Schlüsselbänder erhalten.

Der Name Schum-Stätten bezieht sich auf die hebräischen Anfangsbuchstaben Schin (sch) für Schpira (Speyer), Waw (u) für Warmaisa (Worms) und Mem (m) für Magenza (Mainz) für die drei Städte, die im Mittelalter Zentren jüdischer Gelehrsamkeit waren.

Weitere kostenlose Führungen gibt es auf dem Alten Jüdischen Friedhof „Judensand“ in Mainz. Er zählt zu den ältesten und größten mittelalterlichen jüdischen Friedhöfen in Europa. Auf den Führungen gibt es Informationen dazu, welche Persönlichkeiten dort im Mittelalter bestattet wurden, was die Grabsteinsymbole bedeuten und es werden Begräbnis- und Trauerrituale vorgestellt. Alle männlichen Teilnehmer müssen bei der Führung eine Kopfbedeckung tragen.

Geschichte und Kultur in Bingen und Trier erleben

In Bingen im Oberen Mittelrheintal wird ein abwechslungsreiches Programm vor einer einzigartigen Kulisse am Rhein versprochen: Mit Vater Rhein geht es auf Entdeckungstour, im Museum gibt es römisches Ärztebesteck zu sehen, am Hafen wartet eine historische Kranvorführung auf die Gäste und im Park am Mäuseturm kann durch die Geschichte spaziert werden. Der Eintritt ist für alle Veranstaltungen frei.

Trier als älteste Stadt Deutschlands feiert ebenfalls den 20. Unesco-Welterbetag. Mit einem Audiowalk können sich große und kleine Gäste auf die Spuren der römischen Vergangenheit und der Bauwerke Triers begeben. Familien können bei der Porta Nigra-Rallye gemeinsam knifflige Fragen beantworten und das historische Bauwerk erkunden.

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