Am Sonntag ist Unesco-Welterbetag – und Hessen hat gleich sieben Orte, die Geschichte spürbar machen und sich für einen spontanen Ausflug anbieten. Eine Übersicht.
Mächtige Burgen, uralte Fossilien und Jugendstil vom Feinsten – in Hessen wird Geschichte nicht nur bewahrt, sondern erlebbar. Wer am Unesco-Welterbetag am Sonntag spontan losziehen will, findet gleich sieben Weltkulturerbe-Stätten im Land. Ein Blick auf die Highlights.
Barocke Gartenkunst und Wasserspektakel
Wohl eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Hessen ist der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Der barocke Landschaftsgarten mit Wasserläufen, Fontänen und der imposanten Herkulesstatue gehört seit 2013 zum Unesco-Welterbe. Tipp: Am Sonntag kann die normalerweise geschlossene Pagode besichtigt werden, heißt es auf der Webseite der Stadt Kassel.
Jugendstil trifft auf Avantgarde
Die Mathildenhöhe in Darmstadt reiht sich erst seit 2021 in die Liste und ist damit das „jüngste“ Weltkulturerbe in Hessen. Die Künstlerkolonie von 1901 gilt als Wiege der modernen Architektur – mit dem markanten Hochzeitsturm als Wahrzeichen. Am Sonntag ist ein besonderes Rahmenprogramm geplant, das man der Webseite der Mathildenhöhe entnehmen kann.
Fossilien erzählen von der Urzeit
Ebenfalls beeindruckend ist die Grube Messel bei Darmstadt. Die ehemalige Ölschiefergrube gilt als eines der weltweit bedeutendsten Fossilienlager. Über 48 Millionen Jahre alte Funde erzählen dort vom Leben der Urzeittiere. Die Grube Messel lädt dazu ein, am Sonntag selbst auf Fossiliensuche zu gehen.
Karolingische Geschichte zum Anfassen
Das Kloster Lorsch im Landkreis Bergstraße erinnert laut Unesco an „die vergangene Größe eines einst mächtigen Klosters und seiner weitgreifenden Verbindungen in der Welt“. Es gehört aus der Zeit der Karolinger zu den bedeutendsten Relikten vorromanischer Baukunst in Deutschland. 1991 wurde das Kloster nach Angaben des Lands als erstes Denkmal Hessens in die Unesco-Familie aufgenommen.
Auf den Spuren der Römer
Wer Lust hat, Geschichte auf eigene Faust zu erleben, wird am Limes, genauer dem „Obergermanisch-Raetischen Limes“, fündig. Der einstige römische Grenzwall durchzieht auch Hessen – von Grebenroth im Rheingau-Taunus-Kreis bis Seligenstadt am Main. Dort lassen sich rekonstruierte Wachtürme und Kastelle entdecken. Es gibt zahlreiche, unterschiedlich lange Wanderrouten mit Infotafeln.
Wein, Burgen und Rheinromantik
Das Obere Mittelrheintal beeindruckt mit seinen steilen Weinbergen, historischen Burgen und atemberaubenden Panoramablicken. Ob gemütlich bei einer Schifffahrt, aktiv auf Wanderwegen entlang des Flusses oder entspannt mit der Seilbahn über die Rebhänge zum Niederwalddenkmal in Rüdesheim – das Tal bietet für jeden das passende Erlebnis.
Wandern im uralten Buchenwald
Wer Lust auf Natur hat, ist im 600 Quadratmeter großen Nationalpark Kellerwald-Edersee in Nordhessen richtig. Dort gibt es nicht nur zahlreiche Wanderwege, sondern auch besonders alte Buchenwälder. Sie sind außergewöhnlich, weil es sie in dieser Ursprünglichkeit kaum noch auf der Welt gibt – und genau deshalb sind sie von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt.
Zum Unesco-Aktionstag
Der bundesweite Aktionstag findet seit zwanzig Jahren jeweils am ersten Sonntag im Juni statt. Insgesamt gibt es weltweit 1.223 Stätten in 168 Ländern, davon 54 in Deutschland. Bekannte Beispiele außerhalb Hessens sind der Kölner Dom oder das Wattenmeer.