Streit mit Elite-Uni: Trump legt Pläne zu ausländischen Studierenden auf Eis – und setzt Harvard Frist

Die US-Regierung von Donald Trump will der Uni Harvard Druck machen und ihr die Aufnahme Studierender aus dem Ausland verbieten. Doch ganz so leicht geht das nicht.

Die US-Regierung von Donald Trump rückt von ihren Plänen ab, der Harvard-Universität ab sofort die weitere Aufnahme internationaler Studenten zu verbieten. Der renommierten und ältesten Universität der USA soll stattdessen 30 Tage Zeit geben werden, das Vorhaben anzufechten. US-Bezirksrichterin Allison Burroughs in Boston hatte zuvor erklärt, Harvard und seine Studierenden könnten ansonsten Schaden nehmen. Sie hatte durchblicken lassen, dass sie eine einstweilige Verfügung erlassen würde, die das Verbot auf Eis legen würde, bis ein Verwaltungsverfahren dazu abgeschlossen sei.

Trump wirft Harvard Förderung von Antisemitismus auf dem Campus, Absprachen mit der Kommunistischen Partei Chinas und Voreingenommenheit gegenüber Konservativen vor. Er hatte vor allem pro-palästinensische Proteste auf dem Campus scharf kritisiert. Anwälte der Uni sehen Trumps Vorgehen indes als Teil eines Angriffs auf die akademische Freiheit. Harvard selbst hat erklärt, die Trump-Regierung übe Vergeltung, weil sich die Uni weigerte, die Hochschulleitung, den Lehrplan und die Ideologie von Lehrkräften und Studenten zu kontrollieren.

Harvard hat argumentiert, würde das Verbot jetzt umgesetzt, werde ein ordnungsgemäßes Verfahren gemäß der US-Verfassung verletzt. Zudem müsse die Uni gemäss den Vorschriften mindestens 30 Tage Zeit zur Anfechtung der Regierungs-Behauptungen haben. Harvard ist die älteste und wohlhabendste Universität der USA.

Harvard-Universität ohne Studenten aus dem Ausland?

Das US-Innenministerium hatte Harvard am Mittwoch mitgeteilt, der Hochschule die Zulassung im Rahmen eines Bundesprogramms zur Aufnahme ausländischer Studenten zu entziehen. Das würde Harvard an der Aufnahme neuer internationaler Studenten hindern. Zudem müssten aktuelle Studenten an andere Unis wechseln oder sie verlieren ihren rechtmäßigen Status. Harvard zufolge würde dies etwa ein Viertel der Studentenschaft betreffen und die Uni in den Ruin treiben. Trump hat auch gedroht, der Universität drei Milliarden Dollar an Fördergeldern zu streichen.

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