Neuer Wettbewerb: Bei Premiere: Turn-Duo Eder/Schönmaier gewinnt EM-Gold

Ein neuer olympischer Wettbewerb feiert bei den Turn-EM in Leipzig Premiere. Das deutsche Duo Timo Eder und Karina Schönmaier hat allen Grund zum Jubel.

Glanzvolle Premiere fürs deutsche Turnen: Im erstmals ausgetragenen Mixed Team Finale haben Timo Eder und Karina Schönmaier bei den Europameisterschaften in Leipzig Gold gewonnen. Nach einem tadellosen Auftritt setzte sich das Duo aus Ludwigsburg und Chemnitz im großen Finale gegen den Top-Favoriten Großbritannien durch. 

„Es ist wirklich einfach nur der Wahnsinn. Ich habe pure Gänsehaut, alles zittert noch. Es ist wirklich einfach nur legendär, was wir hier geschafft haben zusammen mit Timo“, sagte die Chemnitzerin mit der Goldmedaille um den Hals. „Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen.“

Am letzten von drei Geräten bejubelten die mehr als 4.500 Zuschauer für Eder am Reck 13,333 Punkte und für Schönmaier 12,233 Zähler am Schwebebalken sowie die Gesamtpunktzahl 25,566. Für den Deutschen Turner-Bund (DTB) war es die zweite Medaille nach Silber für das Frauen-Team. 

„Wir haben keine Fehler gemacht. Wir haben eine Goldmedaille gewonnen, ich kann mich nicht beschweren. Das motiviert mich jetzt auch für die nächsten Tage nochmal, gut zu turnen und nimmt mir auch ein bisschen die Nervosität, weil alles jetzt nur noch Zugabe ist“, sagte Eder.

Das britische Team erturnte an den gleichen Geräten insgesamt 25,466 Punkte. Dritter wurde Italien, das sich mit der Gesamtnote von 27,966 Punkten für Barren und Boden im kleinen Finale gegen Frankreich (25,699) für zwei Boden-Vorträge durchsetzte. 

Neuer Wettbewerb bei Olympia

Bei den Spielen 2028 in Los Angeles gehört die Mixed-Entscheidung erstmals zum Olympia-Programm. In dem neuen Wettbewerb starten pro Nation eine Frau und ein Mann. Zusammengesetzt wird das Paar automatisch aus den beiden Besten der Qualifikation an den zuvor festgelegten Geräten. In Leipzig waren dies Boden, Barren und Reck bei den Männern sowie Sprung, Balken und Boden bei den Frauen. Fürs Finale qualifiziert waren 16 Nationen. Wie der Modus und das Format für Los Angeles aussehen, steht noch nicht fest.

In drei Runden wurden die Startfelder jeweils halbiert, bis nur noch ein Zweikampf um Platz drei und das Finale übrig blieben. Dabei galt: In jeder Runde wurde nur ein Gerät geturnt, in der zweiten ein anderes als in der ersten und das dritte Gerät in der Finalrunde. 

„Es ist echt cool, da mitzuturnen. Ich bin echt gespannt“, sagte Eder. Auch Männer-Bundestrainer Jens Milbradt sah der Premiere mit Vorfreude entgegen: „Ich glaube, das wird ein toller Wettkampf.“

Der Weg ins Finale

Eder und Schönmaier, beide 19 Jahre alt, entschieden sich in Runde 1 für den Boden. Mit 13,433 Punkten für den Ludwigsburger und 12,833 Zählern für die Chemnitzerin kam das Duo als Sechstes weiter. Der taktische Schachzug, in der zweiten Runde die vermeintlich stärksten Geräte zu wählen, ging voll und ganz auf: Mit je 13,933 Punkten für ihre Darbietungen und insgesamt 27,866 Zählern zog das deutsche Turn-Paar ins große Finale gegen Großbritannien (28,366) ein und hatte schon vor den Übungen am Reck und am Balken Silber sicher.

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