Viele jüdische Menschen haben wieder Sorge, in Deutschland angefeindet zu werden. Der aktuelle Jahresbericht der NRW-Meldestelle lässt nichts Gutes erahnen.
Die Recherche- und Informationsstelle für Antisemitismus (RIAS) in Nordrhein-Westfalen stellt am Mittwoch (10.00 Uhr) ihre Jahresbilanz für 2024 vor. Das Integrationsministerium hatte bereits im Vorfeld mitgeteilt, der dritte Jahresbericht dokumentiere, dass die Zahl der antisemitischen Angriffe und Bedrohungen steige. Die Situation für jüdische Menschen werde zunehmend schwieriger.
Die Recherche- und Informationsstelle für Antisemitismus war vor mehr als drei Jahren von der Landesregierung eingerichtet worden. Die Jahresbilanz präsentiert NRW-Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne) gemeinsam mit dem RIAS-Leiter Jörg Rensmann und dem Geschäftsführer des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe, Alexander Sperling.
Vor einem Jahr war eine drastische Steigerung antisemitischer Vorfälle bekanntgegeben worden: Die Zahlen waren von 2022 auf 2023 um 152 Prozent auf 664 Vorfälle angewachsen. Im Schnitt waren das etwa 13 Vorfälle pro Woche. Rensmann hatte das als Alarmsignal bewertet.