Die Bundeswehr verschickt Postkarten an Jugendliche und wirbt darin unter anderem mit über 50 Ausbildungsberufen und Studiengängen. Nicht alle finden das passend.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im Sächsischen Landtag verlangt einen Verzicht der Bundeswehr auf die Anwerbung von Minderjährigen. Die Militarisierung der Gesellschaft schreite gefährlich voran, teilte das BSW mit. Zunehmend würden auch sächsische Minderjährige unaufgefordert Anwerbungspostkarten durch die Bundeswehr erhalten.
BSW sieht Reife für eine solche Berufsentscheidung nicht gegeben
Die BSW-Landtagsfraktion lehne solche Anwerbungsversuche aus einer Reihe von Gründen ab, hieß es. „Der Beruf des Soldaten ist keiner, wie jeder andere. Das Sterben sowie schwere, dauerhafte Verletzungen sind eine realistische Folge dieser Berufswahl.“ Die Entscheidung Soldat zu werden, erfordere eine gründliche Abwägung und ein hohes Maß an Reife, die im jugendlichen Alter nicht zwangsläufig vorhanden seien.
Nach Ansicht des BSW ist Landesverteidigung eine wichtige Aufgabe des Staatswesens, aber dafür sollten keine Minderjährigen herangezogen werden. Zudem erwecke die aktuelle deutsche Außenpolitik nicht den Anschein, vorrangig auf Verteidigung aus zu sein. Äußerungen von führenden Politikern erweckten den Eindruck, eher kriegerisch als diplomatisch nach Konfliktlösungen suchen zu wollen.
BSW drängt auf mehr diplomatische Anstrengungen der Regierung
„Dafür sollten wir unsere Jugendlichen nicht opfern“, betonte der Abgeordnete Nico Rudolph. „Wir brauchen endlich ernsthafte diplomatische Anstrengungen der Bundesregierung gegenüber Russland, statt das Führen von Kriegen immer weiter zu normalisieren.“
Die Werbeaktion der Bundeswehr enthält unter anderem den Satz: „Wir bieten Dir über 50 Ausbildungsberufe und Studiengänge sowie mehr als 1.000 verschiedene, aufregende Jobs – und das in Uniform oder zivil.“