Pflege: Pflegekräfte in RLP rund 30 Tage krankgeschrieben

Mentale und körperliche Belastung, Stress und Fachkräftemangel: Pflegekräfte in Rheinland-Pfalz sind häufiger als andere Erwerbstätige krankgeschrieben. Was muss sich ändern?

Knapp 30 Tage waren rheinland-pfälzische Pflegekräfte im vergangenen Jahr krankgeschrieben. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der rheinland-pfälzischen Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Viele der Gründe für die erhöhte Anzahl an Krankheitstagen seien auf die Arbeitsbedingungen in der Pflege zurückzuführen, etwa Stress, mentale und körperliche Belastungen und der Fachkräftemangel.

Insgesamt waren Erwerbstätige in Deutschland im Jahr 2024 circa 20 Tage krankgeschrieben. Die Pflegefachangestellten waren also mit 29,8 Tagen rund 50 Prozent öfter krankgeschrieben. Das bundesweite Mittel lag bei in der Pflege bei 28,5 Tagen.

Einer der Hauptgründe für die höhere Anzahl an Fehltagen sei die mentale Belastung der Pflegefachangestellten, erklärte Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz. Knapp sechs der 30 Fehltage seien auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems waren den Angaben zufolge für rund fünf Fehltage verantwortlich.

Arbeitsbedingungen müssen sich verbessern

Die TK forderte deshalb verbesserte Arbeitsbedingungen. Darunter Möglichkeiten zur Weiterbildung, dass besonders geschultes Pflegepersonal auch mit bestimmten ärztlichen Aufgaben betraut werden kann oder unterschiedliche Arbeitszeitmodelle, um eine bessere Work-Life-Balance zu ermöglichen.

Verbesserte Arbeitsbedingungen könnten Pflegeberufe wiederum für Einsteiger oder Rückkehrer attraktiver machen. Auch das betriebliche Gesundheitsmanagement sollte stärker in den Fokus rücken, wie der TK-Landeschef forderte. Es könne Mitarbeitende unterstützen, länger gesund in ihrem verantwortungsvollen Job zu bleiben.

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