Zum 21. Mal hat der Nabu zum Vogelzählen im heimischen Garten aufgerufen – auch für Rheinland-Pfalz. Insgesamt werden immer weniger Vögel beobachtet. Eine Art ist durch ein Virus besonders gefährdet.
Die Vogelsichtungen bei der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ haben erneut deutlich abgenommen. So seien in diesem Jahr knapp drei Vögel pro Stunde weniger gezählt worden als noch 2024, wie der Naturschutzbund Rheinland-Pfalz (Nabu) mitteilte. Durchschnittlich wurden demnach rund 28 Vögel pro Stunde in rheinland-pfälzischen Gärten und Parks gesichtet.
Die Naturschützer legten in diesem Jahr bundesweit einen Schwerpunkt auf Amselsichtungen. Viele Populationen hätten mit fehlender Nahrung, Hitze, Trockenheit und anderen Problemen zu kämpfen, sagt Nabu-Sprecher Torsten Collet. „Wenn es weniger Biodiversität auf unseren Äckern, am Waldrand, in Gärten gibt, fehlt immer mehr Vögeln die Nahrung, der Nistplatz und der Lebensraum“, so Collet weiter.
Amsel von tropischem Virus gefährdet
Im Sommer des vergangenen Jahres waren vermehrt Infektionen von Amseln mit dem Usutu-Virus gemeldet worden, das bei den Tieren häufig tödlich verläuft. Das tropische Virus könnte auch den Bruterfolg beeinflusst haben, was sich nun in verminderten Sichtungen niederschlagen könnte. In Rheinland-Pfalz sind demnach in diesem Jahr rund sieben Prozent weniger Amseln gesichtet worden. In Schleswig-Holstein waren es sogar 31 Prozent weniger als im Vorjahr.
In Rheinland-Pfalz haben bei der diesjährigen 21. Auflage der „Stunde der Gartenvögel“ mehr als 3.000 Menschen teilgenommen. Insgesamt wurden rund 57.000 Vögel in über 2.000 Gärten gezählt.