Der Umweltverband hat die Daten seiner jährlichen Vogelzählung ausgewertet. Nicht nur Dürre und fehlende Nahrung sorgen im Nordosten für immer weniger Singvögel in Gärten und Parks.
In den Gärten und Parks in Mecklenburg-Vorpommern gibt es laut einer aktuellen Zählung des Naturschutzbundes (Nabu) immer weniger Vögel. Insgesamt waren bei der traditionellen Mitmachaktion „Stunde der Gartenvögel“ etwa 34.460 Vögel in Gärten im Nordosten erfasst worden, wie der Nabu in Mecklenburg-Vorpommern nach seiner Auswertung am Montag mitteilte.
Damit setzt sich laut Umweltverband ein Negativtrend fort: Pro Garten waren in diesem Jahr rund 35,3 Vögel gesichtet und gezählt worden – vor acht Jahren waren es noch 45,3 Vögel pro Garten.
Vögel finden weniger Nahrung
„Neben Einzeleffekten wie der Verbreitung von Krankheiten für bestimmte Arten haben viele Populationen, die in unsere Städte und Dörfer kommen, mit fehlender Nahrung, Hitze, Trockenheit und anderen Problemen zu kämpfen“, teilte Nabu-Vogelschutzexperte Martin Rümmler mit. Fehlt die Biodiversität auf Äckern, am Waldrand und in den Gärten, fehle immer mehr Vögeln die Nahrung, der Nistplatz sowie der Lebensraum.
Rund 1.473 Menschen hatten sich im Nordosten an der Aktion des Nabu beteiligt und über ein Wochenende im Mai Vögel gezählt.
Sperling am häufigsten
Dabei kamen – wie auch in den Jahren zuvor – Haussperling, Feldsperling, Amsel, Kohlmeise, Star und Rauchschwalbe am häufigsten vor. Die Zahl der Amseln sei allerdings laut Zählung in diesem Jahr geringer. Als Ursache sieht der Nabu auch das Usutu-Virus aus dem vergangenen Sommer. Eine Infektion mit dem tropischen Virus verläuft bei Amseln häufig tödlich, was den Bruterfolg im Vorjahr beeinflusst haben könnte.
Auch im Winter wenig Vögel
Bereits bei der großen Zählaktion „Stunde der Wintervögel“, an der sich jährlich Zehntausende Menschen bundesweit beteiligen, waren im Januar in Mecklenburg-Vorpommern so wenige Vögel gemeldet wie noch nie seit Beginn der Aktion.
Die Vogelzählung „Stunde der Gartenvögel“ fand zum 21. Mal statt. Bundesweit haben sich in diesem Jahr mehr als 57.000 Menschen beteiligt.