Begehrte Forschungsgelder in Milliardenhöhe werden verteilt. Dutzende Unis können sich über Extra-Mittel freuen – doch keine in MV. Die Forschungspolitik des Landes gerät in die Kritik.
Dass MV bei der Vergabe von Extra-Forschungsmillionen im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern leer ausging, sorgt für Kritik an Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD). „Unser Land verfügt über starke Forschungsbereiche – von der Meereswissenschaft bis zur Biomedizin. Diese Potenziale müssen besser unterstützt und national sichtbar gemacht werden“, teilte die wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Landtag, Katy Hoffmeister mit.
Von den 109 Universitäten in Deutschland können 43 für die kommenden sieben Jahre mit beachtlichen zusätzlichen Fördergeldern für sogenannte Exzellenz-Cluster planen. Im Rahmen der Exzellenzstrategie wurden jüngst Projekte in 13 Bundesländern für die Extra-Förderung ausgewählt. Ab 2026 werden dafür 539 Millionen Euro pro Jahr bereitgestellt.
Für die Universitäten geht es dabei um noch viel mehr: Nur wer mit mindestens zwei Clustern oder im Verbund mit mindestens drei Clustern dabei ist, hat in einem weiteren Förderwettbewerb Chancen auf den Titel „Exzellenzuniversität“, der mit jeweils 10 bis 15 Millionen Euro im Jahr verknüpft ist.
AfD: MV verpasst den Anschluss
Der Wissenschaftspolitiker der AfD-Fraktion, Paul Timm, sieht Mecklenburg-Vorpommern in Gefahr abgehängt zu werden. Das Land verpasse den Anschluss an millionenschwere Forschungsförderung, die gezielt Innovationskraft, wissenschaftliche Exzellenz und regionale Entwicklung stärke, erklärte er. „Es fehlt an jeder Form von landesseitiger Anschubfinanzierung für Bewerbungen im Rahmen der Exzellenzstrategie.“
Die CDU-Fraktion fordert laut Hoffmeister eine klarere Schwerpunktsetzung und gezielte Förderung herausragender Forschungsverbünde. „Die Landesregierung muss jetzt gemeinsam mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen strategisch an Konzepten arbeiten, die realistische Chancen auf eine Förderung haben“, schlug Hoffmeister vor.
CDU vermisst politischen Willen
„Ziel muss es sein, in der nächsten Runde der Exzellenzstrategie einen Cluster aus Mecklenburg-Vorpommern zu etablieren.“ Es gehe um mehr als nur um einen Titel: „Es geht um die Zukunft unseres Landes, um Innovationskraft, Arbeitsplätze und Wettbewerbsfähigkeit. Wir haben das Know-how, wir brauchen jetzt den politischen Willen“, so die Oppositionspolitikerin.
Gestartet wurden die Exzellenzwettbewerbe vor einigen Jahren, unter anderem, um den internationalen Ruf und das Image der deutschen Universitäten aufzupolieren.