Extremismus: Landesinnenminister: Radikalisierung durch soziale Medien

Die Bundesanwaltschaft geht gegen eine rechtsextreme Gruppierung vor – die Verdächtigen sind sehr jung. Thüringens Innenminister sieht in sozialen Medien einen möglichen Grund für die Radikalisierung.

Thüringens Innenminister Georg Maier sieht in der Verbreitung rechtsextremer und rassistischer Inhalte in sozialen Medien einen möglichen Grund für die Radikalisierung junger Menschen in der rechtsextremen Szene. „Die Rolle der Algorithmen und der sozialen Medien darf man nicht unterschätzen“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Die Kanäle in den sozialen Medien würden stark von „rechtspopulistischen und rechtsextremen Strömungen wie auch der AfD und anderen“ bespielt. „Das hat natürlich Folgen.“

Zuvor war die Bundesanwaltschaft in mehreren Bundesländern gegen eine mutmaßliche rechte Terrorgruppe vorgegangen. Fünf Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren wurden festgenommen. Sie sollen Mitglieder – in einem Fall Unterstützer – einer rechtsextremistischen Terrorvereinigung sein, die sich „Letzte Verteidigungswelle“ nennt. 

Mit Brandanschlägen auf Asylbewerberheime und linke Einrichtungen wollte die Gruppe demnach das demokratische System der Bundesrepublik zum Zusammenbruch bringen. In Thüringen gab es keine Festnahmen. Nach dpa-Informationen ist der Grund dafür, dass zwei Verdächtige bereits in Untersuchungshaft sitzen. 

Maier sagte, es mache ihn betroffen, dass die Verdächtigen so jung seien. „Es ist bedauerlich.“ Rechtsextreme nutzten verschiedene Kanäle, Jugendliche anzusprechen – etwa in Sportvereinen, in der Fußball-Fanszene und in sozialen Medien. Das scheine ihnen auch zu gelingen.

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