In Bielefeld verletzte ein Mann mindestens fünf Personen, der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Nach stern-Informationen hielt er sich legal in Deutschland auf.
Es geschah in der Nacht zum Sonntag um 04:20 Uhr: In der Bielefelder Innenstadt stach ein Mann „wahllos“, so die Polizei, auf Menschen ein, die vor der Bar „Cuties“ standen. Verletzt wurden mindestens eine Frau und vier Männer im Alter von 22 bis 27 Jahren, einige davon schwer.
Sie kamen ins Krankenhaus, sind inzwischen aber außer Lebensgefahr. Die Opfer hatten sich laut Polizei gegen den Angriff gewehrt; ersten Medienberichten zufolge sind sie Fußballfans. Der Angreifer flüchtete zunächst. Nun hat die Polizei einen Tatverdächtigen in Heiligenhaus bei Düsseldorf festgenommen. Es handele sich mit an „Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ um den gesuchten Hauptverdächtigen, wie ein Sprecher der Polizei auf dpa-Anfrage mitteilte.
Zuvor hatte es am Montagabend an zwei Orten in Heiligenhaus einen SEK-Einsatz im Zusammenhang mit der Tat gegeben. Zudem waren die Ermittler zu einem weiteren Einsatz im benachbarten Velbert ausgerückt, der ebenfalls mit dem Angriff von Sonntag in Verbindung steht.
Polizei entdeckte Rucksack mit persönlichen Dokumenten
Beim mutmaßlichen Täter handelt es sich um den 35-jährigen Mahmoud Mhemed aus Syrien. Nach Informationen des stern kam Mhemed im August 2023 nach Deutschland und stellte einen Asylantrag. Anfang 2024 wurde ihm subsidiärer Schutz für drei Jahre bewilligt. Mhemed war demnach legal in Deutschland. Bis zu dem Vorfall war er nicht polizeibekannt. Der Verdächtige soll sich länger in der Türkei aufgehalten haben, bevor er nach Deutschland kam.
Bekannt ist die Identität des Verdächtigen, weil er am Tatort seinen Rucksack verlor. Darin fand die Polizei Ausweisdokumente sowie eine abgefüllte Flüssigkeit, vermutlich Benzin. Mit diesem Bild sucht die Polizei nach dem mutmaßlichen Täter von Bielefeld
© Polizei Nordrhein-Westfalen
Außerdem stellte die Polizei am Tatort wohl mehrere Messer sicher. Die Polizei hält sich wegen der laufenden Ermittlungen mit konkreten Angaben zurück.
Flüchtiger Täter aus Bielefeld könnte bewaffnet sein
Die Ermittler durchsuchten eine Flüchtlingsunterkunft in Harsewinkel, und fahnden öffentlich mit einem Foto nach Mahmoud Mhemed: Der 35-Jährige ist etwa 1,65 Meter groß, trägt eine schwarze Hose, ein weißes T-Shirt, darüber einen schwarzen Hoodie sowie eine schwarze Basecap. Im Gesicht soll er verletzt sein. Er hat schwarze Haare und einen Vollbart, seine Statur beschreibt die Polizei im Bauchbereich als „mollig“. Sollte Mahmoud Mhemed gesichtet werden, bittet die Polizei, sich umgehend an die 110 zu wenden, der Verdächtige könnte bewaffnet sein.
Die Bar „Cuties“ veröffentlichte ein Statement auf Instagram und bedankte sich bei einem jungen Mann, der verletzt worden sei, als er versuchte, den Täter zu stoppen. Ebenfalls bedankte man sich bei den Einsatzkräften, die weniger als sechs Minuten gebraucht hätten, um „in großer Zahl vor Ort zu sein, die Verletzten zu versorgen und unmittelbar mit der Aufklärung zu beginnen.“ Weiter heißt es in dem Statement: „Keinen Dank an die, die den Vorfall dazu nutzen, ihre geistlose Intoleranz abzufeiern.“ Die Bar bleibe erst einmal geschlossen.
Die weiteren Hintergründe der Tat sind bislang unklar.
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