Angriff auf fünf Menschen: Polizei nimmt mutmaßlichen Bielefeld-Angreifer fest

Vor einer Bar in Bielefeld greift ein bewaffneter Mann mehrere Menschen beim Feiern an. Er flüchtet. Nun haben die Ermittler einen Tatverdächtigen gefasst. Doch Fragen bleiben.

Nach dem Angriff eines Mannes auf mindestens fünf Menschen in Bielefeld ist ein Tatverdächtiger in Heiligenhaus bei Düsseldorf festgenommen worden. Bei dem Festgenommenen handelt es sich mit an „Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ um den gesuchten Hauptverdächtigen, wie ein Sprecher der Polizei auf mitteilte.

Zuvor hatte es am Montagabend an zwei Orten in Heiligenhaus einen SEK-Einsatz im Zusammenhang mit der Tat gegeben. Zudem waren die Ermittler zu einem weiteren Einsatz im benachbarten Velbert ausgerückt, der ebenfalls mit dem Angriff von Sonntag in Verbindung steht.

Angriff in Bielefeld: Tatwaffe noch unklar

Ein Mann hatte am frühen Sonntagmorgen fünf Menschen mit einem spitzen Gegenstand verletzt, vier davon schwer. Die Opfer hatten vor einer Bar am Nordwestrand der Bielefelder Innenstadt gestanden, in der sie feierten – sie sollen aus der Bielefelder Fußball-Szene kommen. Die Männer waren zwischen 22 und 27 Jahre alt. Sie setzten sich mit Schlägen zur Wehr und verletzten dabei den Angreifer, der flüchtete. Der Tatort liegt unterhalb einer Hochstraße in der Nähe des Bielefelder Hauptbahnhofes.

Bei der Spurensuche am Tatort stellten die Beamten mehrere Messer sicher. Auf die Frage, ob der Mann mit einem Messer angegriffen habe, hatte die Polizeisprecherin am Montagmorgen gesagt: „Welches Tatwerkzeug es war, ist Teil der Ermittlungen.“

Die Beamten fanden auch eine vom mutmaßlichen Täter zurückgelassene Tasche mit Personaldokumenten sowie eine Flasche mit einer unbekannten, nach Benzin riechenden Flüssigkeit. Tatverdächtig ist laut Polizei ein 35-jähriger Syrer aus Harsewinkel, der den Angaben zufolge bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten war.

Motiv muss noch ermittelt werden

Zum Motiv und möglichen Hintergrund des Angriffs hatte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) am Montag gesagt: „Wir wissen, was da vor Ort passiert ist und wir wissen, wer er ist, aber mehr auch nicht. Die Motivlage kann man eigentlich erst dann abschließend ermitteln, wenn man auch zusätzliche Unterlagen hat oder mit dem Beschuldigten auch ein Gespräch geführt hat auf Deutsch.“

Nach Angaben des Innenministers war der Syrer über die Türkei nach Europa eingereist. Im Dezember 2023 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ihm einen befristeten Schutzstatus ausgestellt, nachdem der Mann in Deutschland einen Asylantrag gestellt hatte.

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