Der 1. FC Saarbrücken hat es auf der Zielgeraden noch in die Relegation geschafft. Im Nachsitzen soll die Rückkehr in die 2. Bundesliga nach knapp 20 Jahren gelingen.
Der Jubel war unbeschreiblich, Tränen flossen und auf der Anzeigetafel im Ludwigspark Saarbrücken stand in großen Buchstaben das Motto für die Relegationsspiele zur 2. Fußball-Bundesliga: „GRAD-SE-LÄÄTS“. Das bedeutet auf saarländisch „Jetzt erst recht“ – und genau mit dieser Einstellung will der 1. FC Saarbrücken am kommenden Freitag (20.30 Uhr/Sat.1/Sky) in das erste Entscheidungsspiel gegen Eintracht Braunschweig im heimischen Stadion gehen. Das Rückspiel findet vier Tage später statt.
„Wir können es jetzt genießen, tolles Haus, tolle Stimmung. Das müssen wir aufsaugen und mitnehmen. Was dann herauskommt, wissen wir noch nicht. Wir werden aber auf jeden Fall alles reinhauen“, sagte FCS-Trainer Alois Schwartz nach dem 2:1 (0:1)-Sieg gegen Borussia Dortmund II, der den Sprung auf Platz drei der 3. Liga erst möglich gemacht hatte.
Nach dem Rückstand durch Julian Hettwers (34. Minute) verwandelten Kai Brünker (67. Minute) und Patrick Schmidt (86.) mit ihren Treffern das mit 15.000 Zuschauern voll besetzte Stadion in ein Tollhaus. „Ich bin einfach nur glücklich, dass wir das gerockt haben“, sagte Brünker.
Fürth, Münster oder Braunschweig – Wer wird der Gegner?
Nun geht es gegen Braunschweig. Die Niedersachsen beendeten die Zweitliga-Saison nach einer 1:4 (0:4)-Heimpleite gegen den 1. FC Nürnberg als Tabellen-16. Letztmals trafen beide Teams vor gut drei Jahren in der 3. Liga aufeinander. Im März 2022 siegte Saarbrücken in Braunschweig mit 2:0.
Letztlich war den Saarländern der Gegner aber ohnehin egal. „Hauptsache einer, gegen den wir gewinnen“, sagte Schlussmann Tim Paterok. Jetzt sei erst einmal Erleichterung pur da, dass man es in die Relegation geschafft habe. „Es fällt eine große Last ab. Wir müssen uns jetzt fokussieren. Jetzt gilt es“, sagte er.
Schwartz lobte die unglaubliche Leidenschaft seiner Spieler. Immer habe er daran geglaubt, dass sein Team es schaffen würde. Mit der Hereinnahme von Schmidt bewies er zudem ein gutes Händchen, denn der Joker traf nur wenige Sekunden später. „Der Fußball schreibt manchmal Geschichten. Glück gehört auch dazu“, resümierte der 58-Jährige, der die Saarländer in seinen vier Spielen nach dem Rücktritt von Rüdiger Ziehl mit drei Siegen noch in die Relegation führte.
Brünker: „Alles in Waagschale werfen“
„Es war so eine Anspannung die ganze Woche über, ich hatte so ein mulmiges Gefühl im Magen. Es ist so ein Ballast von den Schultern abgefallen“, sagte Torjäger Brünker. „Aber wir haben jetzt noch zwei sehr schwere Spiele vor der Brust. Die erste Etappe haben wir geschafft und jetzt heißt es, alles in die Waagschale werfen.“ Zuletzt spielte der FCS in der Saison 2005/06 in der zweithöchsten Spielklasse.