HSV-Trainer Polzin bekommt beim Aufstieg ordentlich Bier ab. Er selbst greift bei der Sause aber nicht zur Flasche. Und hat einen Grund dafür.
Trainer Merlin Polzin vom baldigen Fußball-Bundesligisten Hamburger SV hat trotz der erhaltenen Bierduschen selbst nicht zur Flasche beim Aufstieg gegriffen. „Ich habe bewusst nichts getrunken, um alles aufzusaugen. Ich wollte davon nichts missen“, sagte der 34-Jährige der „Bild“-Zeitung. Er schob hinterher, dass er sich für „Wasser und Spezi“ entschieden hat.
Beim 6:1 in der vergangenen Woche gegen den SSV Ulm hatte der Club nach siebenjähriger Abstinenz die Rückkehr in die Bundesliga gefeiert. Polzin jubelte mit seiner Mannschaft, aber auch mit der Familie. Seine Oma, seine Eltern, sein Bruder und seine Freundin feierten mit dem HSV-Coach. „Wenn man die Freude, die Dankbarkeit und das Glücklichsein bei allen, dem Staff und den Spielern sieht, dann war das unvergesslich. Es hat sich bei mir eingebrannt.“
Ex-Kollegen melden sich
Der gebürtige Hamburger Polzin wurde Ende November nach der Trennung von Steffen Baumgart vom Co- zum Interims- und dann zum Chefcoach befördert. Seine früheren Cheftrainer Daniel Thioune, Tim Walter und Baumgart haben sich laut Polzin nach dem großen Erfolg gemeldet. „Es hat mir viel bedeutet“, sagte er der „Bild“.
Polzin schreckte trotz seiner ersten Station als Trainer im Profifußball nicht vor schwierigen Entscheidungen zurück und beorderte unter anderem Kapitän Sebastian Schonlau auf die Bank. „Er hat sich selbst zurückgenommen, um die Mannschaft zu stärken. Das werde ich ihm nie vergessen“, schwärmte Polzin. „Er hat den Erfolg des HSV über sein eigenes Wohl gestellt, das habe ich in meiner Trainer-Laufbahn so bisher nicht erlebt.“
Am Montag steigt die große Aufstiegsfeier in der Hamburger Innenstadt. Ab 17.00 Uhr sind sowohl die Männer als auch die Frauen ins Hamburger Rathaus wegen ihrer jeweiligen Aufstiege in die erste Liga eingeladen. Zehntausende Fans werden in der Innenstadt erwartet. Nach dem Empfang beim Ersten Bürgermeister und HSV-Fan Peter Tschentscher zieht die Mannschaft auf großen Eventtrucks eine Runde um die Binnenalster.