Die Eintracht zeigt im Endspiel um die Königsklasse große Moral. Die Hessen siegen nach Rückstand im Breisgau und krönen ihre starke Saison. Der Sport-Club muss sich mit der Europa League begnügen.
Eintracht Frankfurt hat im dramatischen Saisonendspurt die Champions League erreicht, der SC Freiburg den erstmaligen Sprung in die Königsklasse knapp verpasst. Die Hessen gewannen dank großer Moral bei den Badenern am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 3:1 (1:1) und verteidigten so den dritten Tabellenplatz. Der SC verlor den vierten Rang noch an Borussia Dortmund und muss sich mit der Europa League begnügen.
Offensiv-Ass Ritsu Doan traf in der 27. Minute für die Freiburger. Ansgar Knauff (45.+4), Rasmus Kristensen (61.) und Ellyes Skhiri (63.) drehten die Partie vor 34.700 Zuschauern aber zugunsten der Eintracht. Nach Wochen des Zitterns war es für Frankfurt die späte Krönung einer ganz starken Saison.
Frankfurt nach Zitterwochen am Ziel
Die Hessen hatten von den vorangegangenen vier Partien nur eine gewonnen. Nachdem sie monatelang auf einem Champions-League-Platz gestanden hatten, drohten sie ihn auf der Zielgeraden noch zu verspielen. So aber schafften sie den Einzug in die Königsklasse über die Liga doch – erstmals über die Bundesliga. 2022 hatten sie sich als Europa-League-Sieger qualifiziert.
Für Freiburg reichte es trotz der starken Wochen zuvor letztlich wieder nur für die Teilnahme am zweitwichtigsten Clubwettbewerb Europas. Gerade für Coach Julian Schuster, der im vergangenen Sommer auf Langzeit-Trainer Christian Streich gefolgt war, ist dieser fünfte Platz aber trotzdem ein bemerkenswerter Erfolg.
Einwurf bringt Freiburg die Führung
Die Spannung rund um dieses Finale um die Champions-League-Millionen war förmlich zu greifen – ob auf dem Rasen oder auf den Rängen. Die Freiburger begannen entschlossener, entwickelten dabei zunächst aber keine Torgefahr. Die Eintracht trat erst mal kontrolliert auf, mied das Risiko und schien vor allem darauf aus zu sein, den Gegner vom eigenen Strafraum fernzuhalten.
Eine knappe halbe Stunde lang gelang das ordentlich – dann knackte der SC die Defensive der Gäste per Einwurf. Matthias Ginter verlängerte per Kopf, Doan traf aus zentraler Position zum 1:0. Der Japaner war über die ganze Saison hinweg einer der stärksten Freiburger. Zehn Tore und acht Vorlagen stehen für den auch bei so manchem Konkurrenten begehrten Nationalspieler zu Buche.
Lienhart patzt vor der Pause heftig
Und noch ein Freiburger trumpfte vor der Pause auf: Torhüter Noah Atubolu. Mit einer Glanzparade verhinderte er gegen Frankfurts Topstürmer Hugo Ekitiké das mögliche 1:1 (33.), nur vier Minuten später parierte er erneut einen Schuss des Franzosen. Die Eintracht war offensiv nun deutlich präsenter als zu Beginn.
Fast mit dem Pausenpfiff gelang den Frankfurtern dann auch der verdiente Ausgleich – nach einem groben Schnitzer des SC. Verteidiger Philipp Lienhart schlug vor dem eigenen Tor am Ball vorbei, Knauff traf aus kurzer Distanz.
Doppelschlag bringt die Entscheidung
Aufregung auch direkt nach dem Seitenwechsel: Schiedsrichter Benjamin Brand überprüfte ein vermeintliches Handspiel von Freiburgs Johan Manzambi, gab wegen einer Abseitsstellung von Frankfurts Skhiri zuvor aber keinen Elfmeter.
Die Partie nahm weiter Fahrt auf – und die Eintracht Kurs auf die Königsklasse. Nach einem Freiburger Ballverlust traf Kristensen flach ins linke Eck. Keine zwei Minuten später war der Däne wieder mittendrin und setzte den Ball an den Pfosten. Skhiri hielt den Fuß rein, Manzambi versuchte zu klären – 1:3.
Der Doppelschlag zog den Freiburgern spürbar den Stecker. Die Fans sangen weiter, auf dem Platz gab’s erst durch Kristensen (75.) und dann durch Ekitiké (88.) aber fast noch das 1:4.