Bayern hat sich dazu verpflichtet, bestimmte Ziele im Naturschutz zu erreichen. Dafür ist aber mehr Geld nötig, mahnen Verbände. Sie fürchten stattdessen sogar Kürzungen.
Naturschutzverbände fordern angesichts drohender Einsparungen nicht weniger, sondern mehr Geld für den Naturschutz, um die vom Freistaat selbst gesteckten Ziele erreichen zu können. Rund 200 Millionen Euro jährlich seien im Doppelhaushalt 2026/27 zusätzlich nötig, um allein vier der großen Ziele umzusetzen, zu denen sich Bayern verpflichtet habe, schilderten der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (lbv), der Bund Naturschutz Bayern, die Naturparke in Bayern und der Deutsche Verband für Landschaftspflege in Ebersberg.
Zu den exemplarisch bezifferten vier Zielen gehören der Streuobstpakt mit der Pflanzung von netto einer Million Bäumen bis 2035, der Biotopverbund auf 15 Prozent der Offenlandfläche bis 2030, die Wiedervernässung von 55.000 Hektar Moorfläche bis 2040 und gezielte Naturschutzmaßnahmen, um das Aussterben einzelner Arten zu verhindern.
Dies alles sei nur mit zusätzlichen Maßnahmen zu erreichen, betonten die Verbände. Bei der Annahme, dass ein Drittel der zusätzlichen Kosten vom Bund und der EU finanziert werde, seien rund zehn Euro pro Bürgerin und Bürger pro Jahr dafür nötig.
Kein Geld mehr für wandernde Kröten
Schon jetzt könnten viele Naturschutzmaßnahmen wie das Betreuen von Amphibienwanderwegen aus Kostengründen nicht mehr durchgeführt werden, hieß es. Die Verwirklichung der Ziele sei im Übrigen nicht nur für die Biodiversität wichtig, sondern gleichermaßen für Landwirtschaft, Klimaschutz und Tourismus.
Bayerns Weg der Freiwilligkeit sei in den vergangenen Jahren durchaus erfolgreich gewesen, erläuterte der lbv-Vorsitzende Norbert Schäffer. „Um aufgebautes Vertrauen zwischen Landwirtschaft, Kommunen und Naturschutz nicht zu zerstören, muss der Freistaat diesen freiwilligen, kooperativen Weg weiter ausreichend und zuverlässig finanzieren.“