In einem Ehrengrab ist Margot Friedländer auf dem jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee beigesetzt worden. Unter den Trauergästen befanden sich zahlreiche Prominente.
Es war ein bewegender Abschied mit viel Prominenz: Unter großer Anteilnahme ist die Holocaustüberlebende Margot Friedländer auf dem jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee beigesetzt worden. Die Bestattung fand im Anschluss an eine Trauerfeier im engsten Freundeskreis statt. Als Berliner Ehrenbürgerin erhielt sie ein sogenanntes Ehrengrab.
Bei der Beerdigung in Berlin war die gesamte Staatsspitze versammelt, Bundespräsident, Bundeskanzler, Bundestagspräsidentin. Unter den Trauernden befanden sich auch prominente Freunde und Freundinnen Friedländers wie Iris Berben, die erst vor wenigen Tagen in der „Bild“-Zeitung einen Abschiedsbrief an die Verstorbene veröffentlicht hatte, der Zeilen wie diese enthielt:
„Margot, Du bist die eindringliche Stimme für Versöhnung, für Zusammenhalt, für Verständnis und Wachsamkeit.
Du kämpfst gegen das Vergessen, gegen Hass, Intoleranz und Gleichgültigkeit.
Du forderst uns auf, Mensch zu sein.
Du bist ein Mensch, der bleibt.“
Friedländer war in der vergangenen Woche im Alter von 103 Jahren gestorben. Die gebürtige Berlinerin gehörte zu den letzten Holocaustüberlebenden und galt als wichtige Stimme für Menschlichkeit und gegen Hass. Ihre Eltern waren von den Nationalsozialisten in Auschwitz ermordet worden, ihr selbst gelang es zunächst unterzutauchen, später wurde sie jedoch in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Sie überlebte die Schrecken der Shoa, wanderte später in die USA aus.
Nach dem Tod ihres Mannes war Margot Friedländer im Alter von 88 Jahren nach Berlin zurückgekehrt und hatte sich als Zeitzeugin gegen das Vergessen der Naziverbrechen eingesetzt. Für ihr Engagement erhielt sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen.