Die 2010er waren das Jahrzehnt, in dem wir modisch so schnell von einem Extrem ins nächste geschwankt sind wie wohl nie zuvor. Wir wollten Elfen sein − und Holzfäller.
Wir hörten Crystal Castles und David Guetta, Casper und Cro, „Somebody That I Used To Know“ und „The Lazy Song“. Wir gingen auf Festivals, und wir machten uns schick dafür. Wir standen auf fancy Burgerrestaurants, Starbucks und Barbershops. Alles ein bisschen drunter und drüber, aber durchaus spaßig: Das waren die 2010er. Und das beschreibt sie auch modisch ganz gut. So richtig wussten wir nicht, was wir in Sachen Fashion von diesem Jahrzehnt wollten, dafür, was wir nicht mehr wollten: Die runtergefahrene Coolness der 2000er-Hipster oder der gewollt zerrupfte Look der Emos waren uns jetzt eindeutig zu langweilig.
Wir wollten Farben, am besten Neon, wir wollten Muster und wir wollten keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass uns unser Outfit wichtig war. Vielleicht auch eine logische Folge von Instagram und Co.: Wir fühlten uns plötzlich sichtbarer, immer und überall. Also mussten wir auch etwas hermachen. Der Hipsterlook mit Vollbart, Holzfällerhemd und Hornbrille war ebenso präsent wie der „Normcore“-Trend, bei dem bewusst schlichte Kleidung zu adretten Frisuren getragen wurde.
Die 2010er: „Normcore“ oder „Holzfäller-Hipster“?
Die 2010er-Jahre waren auch das Jahrzehnt des Smartphones: Handys wurden zum ständigen Begleiter und revolutionierten nicht nur die Kommunikation, sondern beeinflussten auch die Mode, das Verhalten und die Kultur. Selfies, Filter und Insta-Storys bestimmten unseren Alltag.
Erst wurden Bloggerinnen, dann Youtube- und Instagram-Influencer zu Stars, von Anna Frost oder Jessie Weiß bis zu Jayne Wayne, von Dagi Bee, Pamela Reif oder Bibi von „Bibis Beauty Palace“ zu Joana Heinen – viele junge Menschen machten dank des Internets Karriere. Gleichzeitig rückten politische Bewegungen wie Fridays for Future eine neue, engagierte Generation ins Rampenlicht. Die 2010er waren ein Jahrzehnt des Wandels – kulturell, digital und sozial. Und sehr schwer in einen Topf zu werfen.
Die schrägsten Trends der 2010er
Ein paar Trends haben jedoch so deutliche Spuren hinterlassen, dass wir sie hier einmal aufgreifen möchten. Und, das müssen auch Sie sich eingestehen: Manche davon müssen wir in allzu naher Zukunft nicht unbedingt wiederholen!