Rheinland-Pfalz hat einen neuen Minister. Sven Teuber hat bis zur Landtagswahl rund zehn Monate Zeit, um Akzente zu setzen.
Der Deutsch- und Soziallehrer Sven Teuber ist neuer Bildungsminister in Rheinland-Pfalz. Der 42 Jahre alte SPD-Landtagsabgeordnete folgt auf Stefanie Hubig (SPD), die nach neun Jahren als Bundesjustizministerin nach Berlin gewechselt ist.
In einer von der oppositionellen CDU angestoßenen Landtagsdebatte über ein Handyverbot an Schulen sprach sich der Bildungspolitiker wenige Stunden nach seiner Vereidigung dafür aus, gemeinsam mit Schülern und Lehrern vor Ort Regeln zu erarbeiten. Schüler müssten als mündige Bürger mitgenommen und gestärkt werden.
Teuber: Schüler bei Regeln mitnehmen und stärken
Probleme mit Handys an Schulen fingen nach Einschätzung der Bildungsgewerkschaften GEW und VBE in den weiterführenden Schulen an, sagte Teuber. Er betonte zudem: „Es ist auch nicht so, als würde in den Schulen heute nichts geregelt sein.“ Die private Nutzung sei überall geregelt.
Er sei gegen ein Verbot, wie von der CDU gefordert, betonte Teuber, er sagte aber auch: „Wir sind im Ziel vereint.“ Kinder und Jugendlichen müsse ein möglichst stark geschütztes Leben ermöglicht werden, ihre mentale Gesundheit müsse gestärkt werden.
Der bisherige bildungspolitische Sprecher der Fraktion kennt Schule und Kita als Lehrer und Vater zweier schulpflichtiger Töchter auch von innen. Er ist zudem Mitglied in der GEW. Viel Zeit zum Gestalten hat er als Minister nicht, am 22. März 2026 wird in Rheinland-Pfalz ein neuer Landtag gewählt.
Regierungsschwerpunkt frühkindliche Bildung
Teuber sei einer der profiliertesten Bildungspolitiker im Land und stehe für Bildungsgerechtigkeit und das Aufstiegsversprechen der Sozialdemokratie, hatte Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) bei der Vorstellung gesagt. Teuber stehe für eine Bildungspolitik, die den Menschen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stelle. Gemeinsam mit ihm wolle er seinen Politik-Schwerpunkt frühkindliche Bildung weiter umsetzen, sagte der Regierungschef.
„Es gilt Schulen und Kitas weiter zu stärken, die Qualität der Bildung stetig zu verbessern und für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen“, sagte Teuber. Sein Ziel sei eine inklusive, chancengerechte Bildung für jedes Kind. Nur gemeinsam mit der gesamten „Bildungsfamilie“ könne eine zukunftsfähige Bildungspolitik gelingen: Dazu gehörten neben seinem Team im Ministerium die Schulaufsicht, das Pädagogische Landesinstitut, die Schul- und Kita-Träger sowie Lehrer, Erzieher und Eltern.
Dem Landtag gehört der gebürtige Niedersachse Teuber seit 2016 an, dem Trierer Stadtrat seit 2009. Er ist auch stellvertretender SPD-Landesvorsitzender.