Ab März: Grünen Spargel im Garten anpflanzen? Ja, das geht!

Grüner Spargel muss nicht geschält werden und ist gesünder als weißer. Aber wussten Sie auch, dass man ihn selbst anbauen kann? Alles, was Sie dafür brauchen, ist etwas Geduld. 

Es gibt gleich mehrere gute Gründe, die dafür sprechen, Grünspargel im Garten anzupflanzen: Der Anbau ist leichter, die Ernte findet oberirdisch statt und auch das lästige Anhäufeln fällt weg. Klingt fast zu einfach, um wahr zu sein. Tatsächlich hat die Aufzucht einen kleinen Haken: Im ersten Jahr können Sie noch keine Stangen ernten und im darauffolgenden meist nur wenige. Im dritten Durchlauf hingegen werden Sie mit einer reichen Ernte belohnt – und das bis zu zehn Gartenjahre in Folge. Wenn wir Sie überzeugt haben, einen Versuch zu starten, dann finden Sie im Folgenden alle wichtigen Informationen rund um den richtigen Anbau und die Pflege von Grünspargel. 

Der richtige Zeitpunkt

Laut Gartenkalender liegt der optimale Zeitpunkt, um grünen Spargel anzupflanzen, zwischen Ende März und Ende April, wenn die Erde nicht mehr gefroren ist. Wer sich besonders viel Zeit für die Aufzucht nehmen möchte, kann Samen aussäen: im Gewächshaus oder auch im Hochbeet. Hier werden Sorten empfohlen wie „Primaverde“, „Schneewittchen“ oder „Mary Washington„. Alternativ können Sie Jungpflanzen in den Garten setzen – die beliebteste Methode ist jedoch eine andere. Und zwar das Einpflanzen von Rhizomen. Dabei handelt es sich um den Wurzelstock einer Spargelpflanze.

Auf den Standort kommt es an

Wie andere Gewächse bevorzugen auch Spargelpflanzen einen warmen, sonnigen und windgeschützten Standort. Was den Boden angeht, so unterstützen Sie die Wurzeln mit humusreicher oder sandiger Erde – die im besten Fall schön durchlässig ist, da die Wurzeln bis zu einen Meter tief wachsen können. Ist der Boden im Garten stark verdichtet, kann es sinnvoll sein, die Erde vor dem Einsetzen der Jungpflanzen beziehungsweise Rhizome mit entsprechenden Geräten zu lockern.

Noch ein Hinweis vorab: Durch das Sonnenlicht erhalten die grünen Stangen ihre typische Farbe. Da weißer Spargel unterirdisch geerntet wird, betreibt er keine Photosynthese und enthält dementsprechend kein Chlorophyll – also den grünen Farbstoff. Trotzdem handelt es sich nicht um zwei identische Sorten, die unterschiedlich geerntet werden, sondern um zwei verschiedene. Der Anbau ist jedoch fast gleich.

Grünen Spargel anpflanzen: So geht’s

Wenn Sie sich für einen Wurzelstock der Spargelpflanze entschieden haben, gehen Sie wie folgt vor:

Heben Sie die Erde (in Längsrichtung des Beets) so aus, sodass ein 40 Zentimeter breiter und 50 Zentimeter tiefer Graben entsteht.Geben Sie eine fünf Zentimeter hohe Schicht frischen Kompost oder Pferdemist in den fertigen Graben.Setzen Sie die Geflechte so darauf, dass zwischen den Pflanzen jeweils 40 Zentimeter Platz sind. Breiten Sie die einzelnen Wurzeln so aus, dass sie nicht verdreht sind und in alle Richtungen zeigen.Bedecken Sie die Rhizome fünf Zentimeter hoch mit der ausgehobenen Erde aus dem Graben.Kippen Sie die restliche Erde erst im Herbst des nächsten Jahres wieder in den Graben.

Tipps zur Pflege und Düngung

Im Frühjahr: Haben Sie bereits Spargel erfolgreich angepflanzt, kann es – je nach Region – sinnvoll sein, das Beet im Frühjahr mit einem Gartenvlies abzudecken. So schützen Sie vor allem die ersten Sprossen, die aus der Erde ragen, vor möglichem Bodenfrost. Zudem soll die Ernte dadurch vorgezogen werden können.Im Sommer: In den warmen Sommermonaten wird empfohlen, das Spargelbeet regelmäßig von Unkraut zu befreien. Zudem sollte der Boden schön locker und feucht sein. Spätestens im Juni werden Sie erkennen, an welchen Stellen mögliche Lücken entstanden sind – hier können Sie (sofern gewünscht) weitere Wurzelstöcke im nächsten Frühjahr in die Erde setzen.Im Herbst: Wenn sich die Blätter der ausgewachsenen Pflanzen gelb färben, ist es an der Zeit, die übriggebliebenen Spargelstangen kurz über dem Boden zu kappen. Entsorgen Sie das Laub nicht über den Kompost, sondern über den Hausmüll, damit sich keine Krankheiten (wie Spargelrost) ausbreiten können. Anschließend decken Sie das Beet mit einer Mulchschicht ab, um den Boden feucht zu halten. 

Weitere Tipps: Wenn der Sommer besonders warm und trocken ist, sollten Sie die Erde regelmäßig bewässern. Was das Düngen angeht, sollten Sie vor allem die Jungpflanzen in der Wachstumsperiode stärken – am besten mit reifer Komposterde oder selbstgemachte Brennnesseljauche (in verdünnter Form). Während der Erntezeit hingegen sollten Sie keinen Dünger auf das Beet geben.

Gut erkennbar ist der orangefarbene Spargelkäfer anhand seiner zwölf schwarzen Punkte (je sechs auf einer Flügeldecke)
© ValentynVolkov/

Spargelkäfer bekämpfen

Tatsächlich hat Spargel so gut wie keine Feinde – bis auf den Großgefleckten Spargelkäfer. Der Schädling (und sein hungriger Nachwuchs) hat es, wie der Name schon vermuten lässt, von Mai bis August auf die grünen Stangen abgesehen. Bleibt er unentdeckt, schadet er den Pflanzen und mindert somit die Ernte. Die gute Nachricht lautet aber, dass Sie die Käfer ganz ohne Chemiekeule bekämpfen können. Sammeln Sie die Tiere einfach mit der Hand ein, meist lassen sich diese fallen, um den Befall zu reduzieren. 

Grünen Spargel ernten

Wie bereits zu anfangs erwähnt, wird grüner Spargel im ersten Jahr gar nicht und im zweiten Jahr minimal geerntet. Im dritten Gartenjahr hingegen ist es dann so weit: zwischen April und dem 24. Juni (also bis zum Johannistag) sprießen die Stangen in die Höhe und dürfen über dem Boden mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden. Im Idealfall sind die Sprossen dann schon 15 bis 25 Zentimeter hoch. Möchte Sie die Stangen vielleicht nicht sofort verzehren, können Sie den Spargel einfrieren. Tipps zum Grillen finden Sie hier.

Wichtig: Lassen Sie besonders dünne Stangen einfach stehen, sodass sich die Spargelköpfe öffnen können und sich die Pflanze in ein krautiges Gewächs verwandelt. Das stärkt den Grünspargel und sorgt dafür, dass Nährstoffe eingelagert werden und zu einer reichen Ernte im nächsten Jahr beitragen. Im Herbst jedoch sollten Sie alle Triebe wenige Zentimeter über der Erde kappen. 

Noch ein Tipp zum Schluss: Grünspargel gibt es als Zierpflanze im Kübel für die Wohnung oder das Büro. 

Quelle: Mein schöner Garten

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