Nadja Abd el Farrag ist an einem Organversagen gestorben. Krank war sie seit Jahren. Sie litt unter anderem an einer Leberzirrhose. Was verbirgt sich hinter der Krankheit?
Nadja Abd el Farrag ist tot. Die Fernsehmoderation, die auch als langjährige Partnerin von Dieter Bohlen Bekanntheit erlangte, ist am 9. Mai Berichten zufolge an einem Organversagen gestorben. Dass die 60-Jährige nicht gesund war, ist seit Jahren bekannt. So sprach sie bereits 2015 erstmals öffentlich über ihr Alkoholproblem. Zwei Jahre später erklärte sie in einem Interview mit der Zeitschrift „Closer“ auch, dass sie unter einer Leberzirrhose leidet.
Zwar befand sich ihre Krankheit damals noch im Anfangsstadium. Dennoch haderte die Moderatorin mit der Diagnose. „Ich weiß ja, dass ich mir alles selbst zuzuschreiben habe“, so Abd el Farrag gegenüber „Closer“. Eine Leberzirrhose wird meist durch ausschweifenden Alkoholkonsum verursacht.
Wie entsteht eine Zirrhose genau, und welche Risikofaktoren sind bekannt? Informationen dazu bieten die „Internisten im Netz„. Wir geben einen Überblick über wichtige Fragen und Antworten.
Nadja Abd el Farrag litt unter Leberzirrhose. Was ist das?
Bei einer Leberzirrhose wird das Gewebe der Leber zerstört und in Bindegewebe verwandelt. Die Leber wird hart. Auf ihrer Oberfläche zeichnen sich Narben und Knoten ab. Das Bindegewebe kann die eigentliche Aufgabe der Leber – den Abbau und die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten – nicht übernehmen. Das schränkt die Funktion des Organs ein.
Was ist so problematisch an einer Zirrhose?
Mit Fortschreiten der Krankheit kann die Leber das Blut nicht mehr richtig entgiften. Haut und Bindehäute färben sich in einem fortgeschrittenem Stadium gelb, und es kann zu Gedächtnisstörungen und psychischen Veränderungen kommen. Außerdem erhöht eine Zirrhose das Risiko für Leberkrebs.
Welche Risikofaktoren sind bekannt?
Einer Leberzirrhose geht eine chronische Lebererkrankung voraus. Sie kann seit Jahren, aber auch Jahrzehnten bestehen. Viren, Giftstoffe und Stoffwechselerkrankungen schädigen die Leber und locken Entzündungszellen aus dem Blut an. Sie siedeln sich in dem Organ an und schädigen es weiter. In der Folge können Leberzellen absterben und werden durch Bindegewebe ersetzt – eine Leberzirrhose entsteht. Die Experten von „Internisten im Netz“ schätzen, dass etwa 60 Prozent der Krankheitsfälle durch übermäßigen Alkoholkonsum entstehen. Auch eine Virushepatitis kann zu einer Leberzirrhose führen.
Mit welchen Symptomen macht sich eine Leberzirrhose bemerkbar?
Oft wird eine Leberzirrhose zufällig diagnostiziert – durch eine Ultraschalluntersuchung oder auffällige Leberwerte im Rahmen einer Blutuntersuchung. Der Grund: Eine Leberzirrhose macht sich erst in einem fortgeschrittenen Stadium bemerkbar. Betroffene sind oft müde, abgeschlagen und nicht so leistungsfähig wie früher. Einige Patienten klagen außerdem über ein Druckgefühl im Oberbauch, Blähungen und Übelkeit. Sind bereits große Teile der Leber zerstört, bekommen Patienten eine Gelbsucht, sie sind kurzatmig und entwickeln Wassereinlagerungen in Bauch und Beinen.
Wie häufig ist eine Leberzirrhose?
Jährlich erkranken etwa 250 von 100.000 Menschen neu an einer Leberzirrhose. Männer sind etwa doppelt so oft davon betroffen wie Frauen.
Ist eine Zirrhose heilbar?
Nein. Allerdings kann der Arzt das Fortschreiten der Erkrankung verhindern, wenn er die Ursachen für die zugrundeliegende Krankheit kennt. Bei einer alkoholbedingten Zirrhose ist es wichtig, dass Patienten Alkohol konsequent meiden. In schweren Fällen ist eine Lebertransplantation die einzige Chance auf Heilung.
Umso wichtiger ist es, einer möglichen Erkrankung vorzubeugen. Dazu zählt, Alkohol nur in Maßen zu trinken und potenziell leberschädigende Medikamente nicht länger als nötig einzunehmen. Sind Sie sich unsicher, ob Ihr Medikament möglicherweise leberschädigend ist, können Sie sich bei Ihrem Hausarzt nach den Nebenwirkungen erkundigen.
Dieser Text stammt aus dem Archiv und wurde aktualisiert.