Mehr als 12.000 Kilometer legte Mitch Hutchcraft bei seinem Extrem-Triathlon schwimmend, auf dem Rad und zu Fuß zurück. Und startete dann seinen Aufstieg zum Mount Everest.
Am Sonntag gegen sieben Uhr morgens war Mitch Hutchcraft am Ziel. Der Brite stand auf dem Gipfel des Mount Everests, des höchsten Bergs der Welt. Es war das Ende einer langen Reise und der erfolgreiche Abschluss einer der größten sportlichen Herausforderungen überhaupt.
Der Aufstieg zum Mount Everest, für viele andere Menschen ein Lebensprojekt, stellte für Hutchcraft nämlich nur die letzte Etappe seines Triathlons der besonderen Art her. Der frühere Soldat der Royal Navy war im September im britischen Dover aufgebrochen.
Er schwamm durch den 35 Kilometer breiten Ärmelkanal nach Frankreich, fuhr dann fast 12.000 Kilometer mit dem Rad durch Europa und Asien bis nach Indien und lief 875 Kilometer zu Fuß nach Kathmandu (Nepal), bevor er noch einmal bis zum Basislager des Mount Everest wanderte. Dort schloss sich schließlich die Expedition zum Gipfel an.
240 Tage bis zum Mount Everest
Genau genommen waren es also fünf Sportarten, die Hutchcraft kombinierte, wenn man Wandern und Bergsteigen zu den klassischen Triathlon-Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen hinzuzählt. Insgesamt brauchte er dafür 240 Tage.
„Es war hart, wirklich hart“, resümierte der 31-Jährige anschließend. „Das Schwierigste, was ich jemals gemacht habe.“ Hutchcraft träumte nach eigener Aussage schon als Kind davon, den Mount Everest zu besteigen. „Ich hätte allerdings nicht in einer Million Jahren gedacht, dass ich auf diese Art und Weise dorthin kommen würde“, schmunzelte der Extremsportler.
„Acht Monate voller Schmerz“ lagen hinter ihm, blickte Hutchcraft zurück. Der härteste Tag seines Lebens sei jener gewesen, an dem er durch den Ärmelkanal schwamm – die erste Etappe seines „Project Limitless“. Aber er habe beweisen wollen, „dass man mit Zielstrebigkeit, Belastbarkeit und den richtigen Leuten im Rücken selbst die unmöglichsten Herausforderungen zu erreichen kann“.
Extrem-Triathlon von Jonas Deichmann
Damit dürfte Hutchcraft einen der extremsten Triathlons aller Zeiten erfolgreich absolviert haben. Vergleichbar ist seine Selbstleistung mit dem Triathlon um die Welt des deutschen Extremsportlers Jonas Deichmann 2021. Deichmann schwamm 450 Kilometer, fuhr 21.000 Kilometer Rad und lief 5060 Kilometer innerhalb von 14 Monaten. 2024 stellte Deichmann mit 120 Ironmans (3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen) einen neuen Weltrekord auf.
Hutchcraft selbst hat ebenfalls bereits einige Extremsport-Projekte gemeistert: Er ruderte 4800 Kilometer über den Atlantik und fuhr 5000 Kilometer mit dem Fahrrad quer durch die USA.
Quellen: Website von Mitch Hutchcraft, Mitch Hutchcraft auf Instagram, Pressemitteilung, BBC