Weltmarktführer: Viega Group plant Fertigung im Saarland

Nach Hiobsbotschaften gibt es eine positive Meldung für die Saar-Wirtschaft: In Kirkel lässt sich ein Weltmarktführer aus dem Sauerland nieder.

Die international tätige Viega Group aus dem westfälischen Attendorn will sich im Saarland ansiedeln: Wie das Unternehmen mitteilte, investiert es rund 150 Millionen Euro in den Aufbau eines neuen Produktionsstandorts in Kirkel bei Homburg. Dazu habe es die ehemaligen Logistikhallen der Michelin Reifenwerke inklusive Grundstück übernommen und bereits einen entsprechenden Kaufvertrag unterzeichnet. 

In einer ersten Ausbaustufe sollen am neuen Standort rund 150 neue Arbeitsplätze entstehen. Bereits Ende dieses Jahres sei die Inbetriebnahme der Fertigung von Rohrverbindern für den internationalen Markt geplant.

Großes Potenzial an Fachkräften

„Um unser Wachstum fortzusetzen, benötigen wir zusätzliche Produktionskapazitäten“, so Markus Brettschneider, CEO der Viega Group. Besonders bei den metallenen Pressverbindern für Sanitär und Heizung, dem Kerngeschäft des Unternehmens, sei die Nachfrage trotz konjunktureller Herausforderungen in vielen Märkten ungebrochen hoch. 

Nach Angaben einer Firmensprecherin ist Viega „Weltmarkt- und Technologieführer in der Installationsbranche“. Deutschland sei für Viega die bevorzugte Wahl für den Aufbau einer weiteren Fertigung – nicht zuletzt, weil man hier den Technologietransfer zwischen den Werken besonders schnell und effektiv gestalten könne.

Statt auf einen Neubau auf der grünen Wiese zu setzen, habe Viega gezielt nach bestehenden Industrieflächen gesucht, die kurzfristig nutzbar seien. „An unseren Viega-Standorten in Südwestfalen und Thüringen stoßen wir trotz laufender Erweiterungsmaßnahmen nicht nur an unsere Kapazitätsgrenzen, sondern sehen uns auch mit einem zunehmenden Fachkräftemangel konfrontiert“, teilte Andreas Brockow, Chief Manufacturing Officer der Viega Group, mit. Deshalb habe man eine Region mit einem großen Potenzial an qualifizierten Arbeitskräften gesucht. 

Vom Sauerland ins Saarland

Ein deutschlandweites Standortscreening habe schließlich ins Saarland geführt. Hier sei ein hoher Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung in der Region in der metallverarbeitenden Industrie tätig. „Dieses Know-how in dieser Dichte ist in Deutschland nur selten zu finden“, so Brockow. Auch die verkehrsgünstige Lage mit direkter Autobahnanbindung habe überzeugt.

Die rund 18.000 Quadratmeter großen Hallen und das 70.000 Quadratmeter große Grundstück böten zudem ideale Rahmenbedingungen und langfristige Perspektiven für den Ausbau des Standorts. So plane das Unternehmen, weitere anliegende Flächen zu erwerben. Dieses Grundstück befinde sich noch im Besitz der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar. Die Unterzeichnung eines Kaufvertrages sei für Ende Mai geplant. 

Der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) bezeichnete die Entscheidung der Viega Group für das Saarland als „großen Erfolg für unseren Standort“. Das international tätige Familienunternehmen bekomme optimale Rahmenbedingungen, um zu wachsen und sein Potenzial weiter auszubauen. Dabei könne es auf einen Pool an gut ausgebildeten und leistungsfähigen Fachkräften zurückgreifen. 

Barke zeigte sich überzeugt, dass Viega das Portfolio des Standorts ideal ergänzen und dazu beitragen werde, die Saarwirtschaft robuster und vielfältiger aufzustellen. Der Erfolg zeige, dass die vorausschauende Flächenpolitik der Landesregierung die richtigen Weichen stelle, „um das Saarland im bundesweiten Wettbewerb um ansiedlungswillige Unternehmen stark zu platzieren“.

Viega Michelin Homburg Wirtschaftsministerium Saarland

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert