Prozess: Staatsanwalt will sich zu Korruptionsvorwürfen äußern

Er brachte zahlreiche Drogenhändler ins Gefängnis, jetzt sitzt ein Staatsanwalt aus Hannover selbst auf der Anklagebank. Der 39-Jährige bestreitet Geschäfte mit der international agierenden Bande.

Im Korruptionsprozess um mutmaßliche Geschäfte mit internationalen Drogenhändlern ist für den heutigen Morgen die Einlassung des angeklagten Staatsanwalts geplant. Der Jurist, der seit Ende Oktober in Untersuchungshaft sitzt, bestreitet die Vorwürfe. Er hat angekündigt, ausführlich zu ihnen Stellung zu nehmen. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

Laut Anklage soll der 39-Jährige über Monate hinweg gegen Geld Interna aus Ermittlungsverfahren preisgegeben und die Kokain-Bande vor einer Razzia gewarnt haben – Drogenbosse setzten sich ins Ausland ab. Als Dezernent der Betäubungsmittel-Abteilung der Staatsanwaltschaft Hannover hatte der Mann zahlreiche Rauschgift-Verfahren geführt.

Konkret werden dem Angeklagten 14 Fälle von besonders schwerer Bestechlichkeit zur Last gelegt. Zudem ist er wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses und Strafvereitelung im Amt angeklagt. Am ersten Verhandlungstag kritisierte der 39-Jährige, dass die Prozessakten unvollständig seien.

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