In der Münchner Stadtpfarrkirche gibt es ein besonderes Ritual, wenn ein Papst stirbt und ein neuer gewählt wird. Nun ist die historische Petrusfigur wieder vollständig.
Nach der Wahl des neuen Papstes Leo XIV. ist der Figur des Heiligen Petrus in der Münchner Stadtpfarrkirche die Papstkrone wieder aufgesetzt worden. Die Tiara war nach dem Tod von Papst Franziskus zunächst entfernt worden.
Dabei handelt es sich um ein besonderes Ritual in der Kirche St. Peter. Der Figur werde die Krone stets abgenommen, wenn ein Papst sterbe, erläuterte ein Sprecher des Erzbistums München und Freising. In einer Prozession hatte Stadtpfarrer Daniel Lerch die Tiara vorübergehend vor einem Bild des verstorbenen Pontifex abgestellt. Nun, nachdem ein neues Oberhaupt im Vatikan ist, kehrte der Kopfschmuck wieder feierlich an seinen eigentlichen Platz zurück.
Spätgotische Petrusfigur
Die spätgotische Petrusfigur wurde von dem Münchner Bildhauer Erasmus Grasser (um 1450-1518) geschaffen. Die als Gnadenbild verehrte Sitzfigur ist nach Angaben der Pfarrei das einzige Element aus dem früheren gotischen Altar, das in den Barockaltar übernommen wurde, der zwischen 1730 und 1734 entstand.
Der Apostel Petrus gilt als frühestes Oberhaupt der christlichen Kirche – und damit sozusagen als erster Papst. Nach ihm sind viele Kirchen benannt, wie der Petersdom in Rom und eben die Münchner Kirche St. Peter. Der Turm der Stadtpfarrkirche, auch „Alter Peter“ genannt, gehört zu den beliebtesten Aussichtspunkten in der Landeshauptstadt.