Geschichte: Tod an DDR-Grenze: Gedenken an in der Spree ertrunkenes Kind

Berlin-Kreuzberg war bis 1989 an drei Seiten von der Grenze zur DDR umgeben. An manchen Stellen lag die Spree zwischen den Stadthälften. Kinder ertranken, ohne dass es Hilfe gab. Ihrer wurde gedacht.

50 Jahre nach dem tragischen Tod eines fünfjährigen Jungen an der Grenze zur DDR in Berlin-Kreuzberg hat die Stiftung Berliner Mauer an das Unglück erinnert. Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Clara Herrmann (Grüne), und weitere Menschen legten an dem Gedenkort nahe der Oberbaumbrücke Blumen nieder. 

Çetin Mert ertrank am 11. Mai 1975, seinem fünften Geburtstag, in der Spree, nachdem er beim Spielen ins Wasser gefallen war. Die Grenze zur DDR, also zwischen West-Berlin und Ost-Berlin, verlief dort entlang des Ufers auf der Westseite. Die Spree gehörte damit vollständig zur DDR. 

Mindestens 13 Menschen starben in diesem Spree-Abschnitt

West-Berliner Retter trauten sich nicht in das von DDR-Grenzsoldaten bewachte Wasser und suchten nur vom Ufer aus. Ein Ost-Berliner Grenzboot kam zu spät und erst Stunden später fanden Taucher den toten Jungen.

In diesem Abschnitt starben demnach mindestens 13 Menschen. Unter ihnen waren Çetin Mert und drei weitere Kinder aus Kreuzberg, die beim Spielen ins Wasser stürzten und nicht gerettet wurden.

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