Freizeit: Trockenresistente Pflanzen für Gärten zunehmend gefragt

Regen ist derzeit Mangelware in Hessen – das erschwert die Gartenarbeit. Immer mehr Hobbygärtner halten Ausschau nach Pflanzen, die mit wenig Wasser zurechtkommen.

Angesichts geringer Regenmengen auch in diesem Frühling wächst in Hessen die Nachfrage nach trockenresistenten Pflanzen für private Gärten und Balkone. Bei Pflanzenmessen lassen sich viele Besucher gezielt zu solchen Gehölzen und Stauden beraten, wie Jochen Reiss, Geschäftsführer des Gartenbauverbandes Baden-Württemberg-Hessen, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Auch den Bienen und anderen Insekten wollten viele Kunden etwas Gutes tun und fragten speziell nach geeigneten Pflanzen.

Witterungsbedingt hätten die Betriebe einen relativ schwierigen Start ins Frühjahr erlebt, sagte Reiss. Die Temperaturen seien wenig einladend gewesen, nach draußen zu gehen, gepaart mit vielerorts großer Trockenheit. Dennoch sei man jetzt positiv gestimmt. „Die Leute lechzen nach Grün, und wir sind eigentlich davon überzeugt, dass wir jetzt wieder in eine gute Beet- und Balkonsaison reinkommen.“

Neue Steingärten tabu

Bei den zeitweise beliebten, in Hessen aber per Naturschutzgesetz seit Jahren verbotenen Steingärten habe sich längst gezeigt, dass sie sich in trockenen und heißen Sommern nur noch mehr aufheizten, sagte Reiss. Auch wenn einige wenige Gewächse zwischen Steinen wachsen, biete das kaum Abhilfe, zumal es kaum geeignete Pflanzen gebe – mit der Folge, dass Insekten dort auch keine Nahrung fänden. Auch Regenwasser laufe in der Regel ungenutzt einfach ab. 

Etwas überlebt hat sich aus Sicht von Reiss auch der Trend, Gärten nur mit Hecke, Rollrasen und weitgehend ohne blühende Pflanzen zu gestalten, um sie pflegeleicht zu machen. Wer Gärten vielfältiger gestalten wolle, dem biete sich mittlerweile ein immer größeres Angebot mediterraner Pflanzen, die sich angesichts des Klimawandels mittlerweile auch hierzulande wohlfühlten. 

Mediterrane Pflanzen immer beliebter

Als Beispiele nannte Reiss Feigenbäume, Glanzmispeln und auch Olivenbäume, die an geschützten Stellen auch den Winter überstehen könnten. „Das hat dann natürlich ja immer so ein bisschen das Urlaubsfeeling“, sagte Reiss. Selbst manche Palmenarten könnten – auch je nach Standort – Minustemperaturen in hessischen Gärten überstehen, dazu könnten sich die Kunden vorab in Fachbetrieben informieren. Immer mehr Kunden wünschten sich Pflanzen, die sie über den Winter nicht ins Haus stellen und im Frühjahr wieder draußen platzieren müssen, um sich den Transportaufwand zu ersparen.

Auch bei blühenden Stauden können Privatgärtner auf trockenverträgliche Arten setzen, sollten sich aber je nach Standort und Bodenbeschaffenheit gut beraten lassen, da es von jeder Pflanzenart verschiedene Sorten gebe, sagte Reiss. Grundsätzlich vertrügen aber etwa Salvien Sonne und Wärme gut. Auch die leuchtend gelb oder gelb-orangerot blühenden Bidens, auch Zweizähne genannt, sowie Prachtkerzen kämen mit solchen Witterungsbedingungen gut zurecht. 

Geeignete Arten inklusive Pflanz- und Pflegetipps finden Interessierte beispielsweise bei dem vom Gartenbauverband ausgerichteten Pflanzenmarkt im Botanischen Garten in Marburg am 24. und 25. Mai.

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