Fernsehen: Tod eines Finanzbeamten – der neue „Stralsund“-Krimi

Im neuen Fall tischen Stralsunder Gastronomen der Ermittlerin Jule Zabek allerlei Unappetitliches auf. Es geht um Gewalt, Geld und Gulasch.

Der junge Finanzbeamte Devid Armgott ist einen scheußlichen Tod gestorben. Den Sturz vom Dach hätte er vielleicht noch überlebt. Doch er landete auf einem Fahrrad ohne Sattel und wurde durchbohrt. Jetzt gibt sein Tod den Ermittlern im „Stralsund„-Krimi so einige Rätsel auf. 

Klar ist: Er wurde vom Flachdach einer biederen Wohnsiedlung gestoßen. Doch wer hat mit ihm in der Nacht den Alkohol getrunken, der auf dem Tisch steht? Und wer hat überhaupt ein Motiv für dieses Verbrechen an einem Einzelgänger gehabt? Die Folge „Blutgeld“ läuft am heutigen Samstag um 20.15 Uhr im Zweiten. Man kann sie vorab auch streamen.

Warum der Anruf in der Nacht?

Wo also anfangen? Kriminalhauptkommissar Karl Hidde (Alexander Held) stattet dem Finanzamt einen Besuch ab. Eine Sackgasse, wie es scheint. Armgotts Vorgesetzter Raimund Morel (Stephan A. Tölle, „Nord Nord Mord“) beschreibt den Verstorbenen als Sonderling, der in einer Fantasiewelt lebte und vor allem bei den Frauen im Amt unbeliebt war. „Ob was Psychisches dahintersteckt? Ich bin ja kein Experte.“ Sein Kollege hatte ihn in der Nacht vor dem Tod angerufen. Warum? Morel wiegelt die Frage ab.

Unterdessen ermitteln Hiddes Kollegin Jule Zabek (Sophie Pfennigstorf) und der smarte polnische Austauschpolizist Tomasz Nowak (Jakub Gierszal) bei einem alten Stadtteil-Netzwerk aus der Zeit nach dem Mauerfall. 

Die „Knieper Jungschen“ traten einst in den 1990er Jahren mit hehren sozialen Zielen gegen Spekulanten an. Sie gründeten eine Suppenküche und Vereine. Inzwischen verdienen sie Geld in Grauzonen. Eine dieser Geldquellen ist das Restaurant „Zappelfisch“ der Familie Busch, wo mehrere Spuren zusammenlaufen. Die Köche beliefern sogar das Polizeipräsidium mit Gulasch.

Ein Mädchen aus reichem Hause

Die junge Alfie von Stenz (Maja Bons, „Marzahn, Mon Amour“), die gegen ihr reiches Elternhaus rebelliert, hat sich in den Sohn der Buschs verliebt: Tim, Spitzname „Butscher“ (Julius Nitschkoff, „Gestern waren wir noch Kinder“). Deshalb steckt sie nun bis zum Hals in den Intrigen von dessen Familie. Zugleich war sie einer der letzten Besucher bei dem getöteten Finanzfachmann. 

Alfie irrt mit einem Laptop durch Stralsund, in dem lebensgefährliche Informationen gespeichert sind. Denn die Familie ihres Freundes steckt offensichtlich mit dem organisierten Verbrechen unter der Decke. Für Jule Zabek und ihre Kollegen beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Der Fall „Blutgeld“ (Regie: Stepan Altrichter, Buch: Martin Behnke und Marc Zwinz) hat sehr viele Handlungsstränge, die sich erst allmählich entwirren. Jedoch besticht die Reihe erneut mit Nordic-Noir-Charme, eleganter Kameraführung durch das nächtliche Stralsund (Manuel Mack) und einem stimmigen Soundtrack.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert