Hollywoodstar: Liev Schreiber spricht erstmals über seine trans Tochter Kai

Liev Schreiber gewährt in einem Interview Einblicke in sein Familienleben mit seiner trans Tochter Kai. Ratschläge für andere Eltern will der Schauspieler aber nicht geben.

Hollywoodstar Liev Schreiber hat in einem Interview mit dem US-Magazin „Variety“ zum ersten Mal über seine trans Tochter Kai gesprochen. Wie aus dem Gespräch hervorgeht, hat sich Kai nicht in einer klassischen Coming-out-Situation offenbart. „Kai war immer, wer Kai ist“, erklärte der „Ray Donovan“-Star im Interview. „Aber ich denke, der bedeutsamste Moment war, als sie uns bat, ihre Pronomen zu ändern. Um ehrlich zu sein, fühlte sich das für mich nicht wie eine große Sache an, weil Kai schon so lange so feminin war.“

Gemeinsamer Einsatz für LGBTQ-Jugendliche

Schreiber verriet dem Magazin, dass seine Tochter ihn und seine Ehefrau Taylor am Freitagabend zur „A Place at the Table“-Gala des Ali Forney Centers in New York City begleiten wird. Das Zentrum bietet obdachlosen LGBTQ-Jugendlichen Unterkunft und Unterstützung und betreut derzeit mehr als 2200 junge Menschen durch sein rund um die Uhr geöffnetes Drop-In-Center und ein Netzwerk von 13 Notfall- und Übergangswohnhäusern.

Obwohl Kai nicht mit den gleichen Schwierigkeiten kämpft wie viele Jugendliche, die in dem Zentrum Hilfe suchen, betonte Schreiber die Bedeutung des Engagements. „Es geht nicht nur darum, die trans Community zu repräsentieren“, erklärte er. „Es ist tatsächlich eine Gemeinschaft von Menschen, die keine großen Ressourcen haben, die keinen Zugang zu Hilfe haben, die nicht von ihren Familien geschützt und umsorgt werden. Das sind Menschen, die abgelehnt werden. Menschen, die die brutalste Seite unserer Menschlichkeit zu spüren bekommen. Manche von ihnen überleben das nicht.“

Liev Schreiber will keine Ratschläge geben

Schreiber, der mit seiner Ex-Partnerin Naomi Watts neben Kai noch den Sohn Sasha hat, äußerte sich stolz über Kais selbstbewusste Haltung: „Kai ist so eine Kämpferin. Es ist wichtig, dass sie sagt: ‚Hey, ich bin trans‘ und ‚Schaut mich an‘.“ Die 16-jährige Kai hat bereits beachtliche Erfolge in der Modewelt vorzuweisen. Im März gab sie ihr Model-Debüt, als sie für Valentino über den Laufsteg lief, bevor sie in einer Werbekampagne für das Luxuslabel auftrat.

Der 57-Jährige ist vorsichtig, wenn es darum geht, anderen Eltern von trans Kindern Ratschläge zu geben. „Ich kenne die Antwort für dein Kind nicht“, sagte er im Interview. „Ich weiß nicht, wie es für dich ist. Ich weiß nicht, wie du aufgewachsen bist. Ich weiß nicht, welcher Religion du angehörst oder was deine Spiritualität ist. Und wenn ich dir erzähle, was ich über mein Kind denke, fühlt sich das wie ein Übergriff an.“

Mit einem Lachen fügte er jedoch hinzu: „Wenn ich jemandem, der Probleme mit seinem trans Teenager hat, etwas sagen würde, dann ist es: ‚Teenager machen Kopfschmerzen. Sie sind schwierig.‘ Es spielt keine Rolle, ob sie trans sind oder nicht, denn du wirst das durchstehen. Aber ein trans Teen bleibt eben auch ein Teen – und die können wirklich anstrengend sein. Kai zum Beispiel ist so temperamentvoll und direkt, wie man es sich nur vorstellen kann.“

Schreiber ist sich der politischen Angriffe gegen die trans Community bewusst, bleibt aber hoffnungsvoll. „Ich möchte nicht zu sehr darauf eingehen“, erklärte er. „In gewissem Maße habe ich das Gefühl, dass ich diese Angst oder diese Besorgnis nicht überbewerten will. Es gibt genug in der Welt, worüber man ängstlich und besorgt sein kann.“

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