Traum vom eigenen Garten: Verband sieht gesunde Nachfrage bei Kleingärten im Norden

An den Küsten und in der Nähe zu Hamburg ist das Interesse an Kleingärten sehr hoch. Oftmals ziehe es auch junge Familien ins Grüne – nicht nur, um dort die Freizeit zu verbringen.

Ob Urlaub im eigenen Garten oder den grünen Daumen ausleben – in Schleswig-Holstein gibt es laut des Landesverbandes der Gartenfreunde eine gesunde Nachfrage nach Kleingärten. Besonders an den Küsten und in der Nähe zu Hamburg sei das Interesse nach einem eigenen Garten sehr hoch, sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Thomas Kleinworth. Dies liege nicht nur an der Lage, sondern auch daran, dass etwa in der Hansestadt viele Menschen lebten, die dort selbst keinen Garten finden. 

In Itzehoe etwa ist allerdings ein gegensätzlicher Trend zu sehen. Dort seien wie oft in der Mitte des nördlichsten Bundeslandes viele freie Kleingärten zu finden. Dies liege am Strukturwandel: „Die Industrie fällt weg und die Menschen ziehen woanders hin, aber die Gärten bleiben“, sagte Kleinworth. 

Insgesamt sind den Angaben nach rund 30.000 Menschen im Landesverband der Kleingartenvereine organisiert. Die Anzahl der Parzellen in Schleswig-Holstein schätzt der Landesverbandgeschäftsführer auf etwa 40.000. 

Gärten werden moderner

Derzeit liege der Altersdurchschnitt bei den Vereinen, die dem Landesverband angeschlossen sind, bei 58,6 Jahren. Doch auffällig sei, dass es vor allem junge Familien in die Kleingärten im Land ziehe. „Das ist ein positiver Wandel: Die Gärten werden lebendiger und moderner“, betonte Kleinworth. 

Neben dem Freizeitaspekt spielen demnach für die Familien der ökologische Anbau von Obst und Gemüse, das Erleben der Natur und der Jahreszeiten sowie der Klimaschutzgedanke eine wichtige Rolle. So verzichteten viele Menschen beispielsweise auch auf weite Urlaubsreisen und verbrächten ihre Freizeit stattdessen in einem Kleingarten.

Aus Sicht des Verbandsvorstandes gelten für Pächterinnen und Pächter von Kleingärten drei Regeln, erklärte Kleinworth. So dürfe die Hecke nicht zu hoch sein, denn es seien öffentliche Gärten, in die man hineinschauen solle. Die Laube auf dem Grundstück dürfe nicht größer als 24 Quadratmeter groß sein und es müssen Obst und Gemüse angebaut werden. 

Gemeinschaft soll gestärkt werden

Kleinworth kritisierte jedoch, dass die Gemeinschaft in den Kleingärten des Landes gelitten habe. Ob dies noch als Folge der Corona-Pandemie zu sehen ist, wo die Menschen isoliert waren, könne er nicht sagen. Doch seiner Erfahrung nach gestalteten sich etwa Gemeinschaftstermine in den Vereinen „etwas schwierig“ – oft fehle es an Teilnehmern. Er appellierte daran, die Gemeinschaft in den Kleingärten zu stärken.

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