Einen Crash gibt es schon vor dem Sprint im regnerischen Miami. Das Mini-Event hat es dann so richtig in sich. Den Sieg schnappt sich Lando Norris.
Im Chaos-Sprint von Miami ist Lando Norris cool geblieben und hat seinen WM-Rückstand auf McLaren-Teamkollege Oscar Piastri ein wenig verringert. Der Engländer profitierte von einer späten Safety-Car-Phase und verteidigte vor dem Australier den Spitzenplatz bis zum Schluss. Auf den dritten Rang raste bei dem spektakulären Mini-Event der Formel 1 über 100 Kilometer Lewis Hamilton im Ferrari.
Teenager Kimi Antonelli verlor nach einem kompromisslosen Startzweikampf mit Piastri seine Pole Position schon nach wenigen Metern und wurde nach einem Zwischenfall mit Weltmeister Max Verstappen in der Garage nur Zehnter. Der niederländische Red-Bull-Star kassierte eine Zehn-Sekunden-Strafe, weil er in der Box zu früh losgefahren war. Er wurde durchgereicht auf Platz 17. Für Nico Hülkenberg reichte es im Kick Sauber nur zu Position 12.
„Mein Glück in Miami scheint im Moment ziemlich gut zu sein, also bin ich zufrieden“, meinte Norris, der im vergangenen Jahr in Florida seinen ersten Karrieresieg gefeiert hatte. In der WM-Wertung liegt er nun neun Punkte hinter Piastri. „Ich habe das Gefühl, dass ich so ziemlich alles richtig gemacht habe. Deshalb bin ich ein bisschen enttäuscht, dass ich nur Zweiter geworden bin“, resümierte Piastri.
Regen und Unfälle
Antonelli hatte sich mit einer Hammerrunde die Pole Position gesichert. Mit gerade einmal 18 Jahren und 250 Tagen. Und das auch nur 66 Tage nachdem er in seiner Heimat den Führerscheintest bestanden hatte.
Statt Sonnenschein bekamen Fahrer und Fans Grau und Regen geboten. Für Charles Leclerc endete der Sprint schon lange vor dem Erlöschen der Roten Ampeln. Auf dem Weg zur Startaufstellung klagte der Ferrari-Pilot über Aquaplaning und krachte in die Leitplanke. Der Schaden an der rechten Flanke seines Autos war irreparabel, der Qualifikationssechste Leclerc war zum Zuschauen verurteilt. „Oh nein, es tut mir leid“, funkte der Monegasse.
„Sprint des Überlebens“
Nach zwei Formationsrunden hinter Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer brach die Rennleitung das Startverfahren erstmal wieder ab. „Ich kann gar nichts hinter dem Safety Car sehen“, klagte Antonelli. „So wenig Sicht hatte ich noch nie in einem Rennwagen“, ärgerte sich Piastri, der angesichts der Pfützen auf dem Kurs von einem „Sprint des Überlebens“ sprach.
Die Strecke trocknete allmählich ab. Nach erneut zwei Runden hinter dem Safety Car, 35 Minuten Verspätung und einem stehenden Start ging’s los. Antonelli kam nur schleppend weg. Nach den 170 Metern bis zur ersten Kurve war er die Führung los. Piastri ließ dem Youngster keinen Platz und setzte sich vor Norris und Verstappen an die Spitze.
Norris profitiert vom Safety Car
Die Rennleitung nahm den Startzweikampf Antonelli gegen Piastri unter die Lupe, erkannte aber kein Vergehen des Australiers. Kurios wurde es in Runde 13. Verstappen, auf Rang drei liegend, wurde nach seinem Boxenstopp zu früh rausgeschickt. Antonelli fuhr dem Red Bull über den Frontflügel und demolierte diesen. „Kimi, Minirennen, ist nicht relevant“, beschwichtigte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
Piastri verlor nach seinem Reifenwechsel die Führung an Norris. Der Engländer hatte Glück, dass während seines Stopps ein Unfall von Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso für ein Safety Car sorgte. Das Feld wurde abgebremst. Und so fuhr Norris gerade noch vor Piastri zurück auf den Kurs. Der irre Sprint endete auch hinter dem Safety Car.