Sebastian Vettel hat über sein Leben ohne die Formel 1 gesprochen und verraten, warum seine Kinder gegen ein Comeback in den Rennsport sind.
Sebastian Vettel (37) kündigte 2022 seinen Rücktritt aus der Formel 1 zum Ende der Saison an. Wie geht es dem ehemaligen Rennfahrer nach seinem Abschied? Im Sky-Podcast „Backstage Boxengasse“ im Gespräch mit Peter Hardenacke spricht der mehrmalige Weltmeister über sein aktuelles Leben und warum seine Kinder gegen seine Rückkehr in die Formel 1 sind.
Auf die Frage, wie er ohne die Struktur und den Rhythmus des Formel-1-Alltags zurechtkomme, antwortete Vettel: „Ich würde sagen ganz gut. Der Familienfrieden besteht noch. Noch nerve ich nicht und bin gewünscht (lacht).“ Seine Kinder hätten auch gesagt, dass er nicht mehr Rennen fahren könne, „weil es so schön ist, dass ich da bin. Das ist natürlich toll, wenn man so was hört.“
Sebastian Vettel: „Formel 1 ist ein großer Teil von mir“
Vieles sei nach einem Karriereende vielleicht ganz anders, als man es vorher erwartet, und eine große Herausforderung. „Die Frage, wer bin ich, beziehungsweise was treibt mich jetzt an und was kommt als Nächstes. Das sind große Fragen, auf die man nicht immer schnell eine Antwort hat. Aber ich habe sehr viel über mich gelernt in der Zeit und bin sehr zufrieden.“ Ihm werde nicht langweilig und er habe ständig etwas zu tun, sagt Vettel, der etwa in Saudi-Arabien mit dem Kart-Event „Race4Women“ Frauen im Motorsport unterstützt. Neben seinen Projekten und seinem Familienalltag kümmert er sich um Hausarbeiten und um seine Ausbildung im Bereich der Landwirtschaft, die er „hoffentlich erfolgreich abschließen“ werde.
Der Formel 1 bleibt er trotzdem weiterhin verbunden. „Natürlich schaue ich zu und verfolge, wie es den Jungs ergeht. Ich bin auch hier und da noch in Kontakt. Es ist ein großer Teil von mir und das wird es auch bleiben.“ Besonders sein Sohn, der zu seiner Karrierezeit noch zu klein war, interessiert sich jetzt für seine Formel-1-Geschichte und will Ausschnitte aus seinen Rennen sehen.
Wenn nicht als Fahrer, könnte sich Vettel eine andere Rolle in der Formel 1 vorstellen: „Ich verfolge den Sport nach wie vor mit großem Interesse und mittlerweile auch mit genug Abstand. Ich weiß es nicht, was es in der Zukunft vielleicht sein könnte. Den Fahrern in gewisser Weise nahezubleiben, egal in welche Rolle, ist etwas, dass ich mir vorstellen kann.“
Mit seiner Frau Hanna hat Vettel drei Kinder. 2014 und 2015 kamen seine Töchter zur Welt, 2019 folgte ein Sohn. Schon seit längerem lebt er mit seiner Familie in seiner Wahlheimat Schweiz.