Kernfusionsprojekt Iter: Stärkster Magnet weltweit gefertigt – könnte einen Flugzeugträger anheben

Kernfusion soll die Erzeugung von Energie revolutionieren. Mit einem Magneten ist Forschern in Frankreich beim Projekt „Iter“ jetzt der nächste Schritt gelungen.

Auf dem Weg zur womöglich größten Anlage für Kernfusion ist dem Forschungsprojekt Iter ein weiterer Schritt geglückt. Für das Magnetsystem, dem Herzstück des Projekts, seien nun alle Bauteile fertiggestellt worden, teilte das internationale Forschungsprojekt mit. Damit werde Iter über das stärkste Magnetsystem weltweit verfügen.

Ziel der Forschungsanlage südfranzösischen Cadarache ist es, den Weg für künftige Fusionskraftwerke zur Stromerzeugung zu ebnen. Bei der Kernfusion werden Wasserstoff-Atome miteinander verschmolzen und so die Funktionsweise der Sonne imitiert. Dazu wird ein Wasserstoffplasma auf 150 Millionen Grad Celsius erhitzt.

Magnet stärker als jeder andere

Die nun hinzugefügte Komponente ist der sechste Teil des Magneten im Zentrum des riesigen, donutförmigen Reaktors. Der komplette Zentralmagnet ist nach Betreiberangaben etwa 18 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 4,25 Metern. Er habe ausreichend Kraft, um einen Flugzeugträger anzuheben – und sei der stärkste einzelne Magnet weltweit.

Der Zentralmagnet wird mit mehreren anderen Magneten zusammenarbeiten. Das Magnetsystem ist unter anderem dazu nötig, um das Wasserstoffplasma – eine Wolke geladener Teilchen – in Form zu halten. Das Plasma wird zudem erhitzt, damit die Fusion stattfinden kann. 

Bis die Anlage in Betrieb genommen wird, dürfte derweil noch einige Zeit vergehen. Der geplante Start war zuvor auf das Jahr 2034 verschoben worden. Die Kosten für Iter werden auf mehr als 20 Milliarden Euro geschätzt. Neben der EU sind auch die USA, Russland, China, Indien, Japan und Südkorea beteiligt. Laut früheren Angaben der EU-Kommission soll es die größte derartige Anlage weltweit werden.

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