Eine Frau wird schwer verletzt. Tatverdächtig ist ihr Partner. Er ist noch nicht gestellt. Ein Großeinsatz läuft.
Es ist ein Ort im Ausnahmezustand: Zufahrten und Straßenzüge in Tawern im Kreis Trier-Saarburg sind von Polizei und Feuerwehr über Stunden abgesperrt, Anwohner können nicht in ihre Häuser zurück. Der Grund: Vermutlich durch Schüsse ist eine 55 Jahre alte Frau im Dorf verletzt worden. Tatverdächtig ist der 64 Jahre alte Partner der Frau, der sich wohl noch im Gebäude aufhalte, sagte Polizeisprecher Marc Fleischmann.
„Es ist ein Stück weit eine angespannte und unsichere Lage“, sagte er vor einem Großaufgebot von Polizisten in dem Ort mit rund 2.500 Einwohnern. Man gehe davon aus, dass der Tatverdächtige noch in dem Haus sei, aber das sei „nicht zu 100 Prozent gesichert“.
Bewohner im Ort sind besorgt
Nach ersten Ermittlungen soll das „Gewaltdelikt“ in dem Haus passiert sein. Die Frau habe es dann irgendwie nach draußen geschafft, wo sie erstversorgt worden sei, sagte der Polizeisprecher. Die Hintergründe, auch zu einem möglichen Motiv, liefen auf Hochtouren.
Anwohner im Ort zeigten sich besorgt. „Es ist schon gruselig. So was kennt man sonst nur aus dem Fernsehen“, sagte einer. Er bete darum, dass alles gut ausgehe. Er kenne die beiden Betroffenen, nicht privat, aber man grüße sich.
„Ich finde es bedrückend“, sagte Elisabeth Peter, die wegen der Absperrung nicht mit dem Auto zu ihrem Haus fahren konnte. Und eine Mutter fügte hinzu: „Ich habe keine Angst, aber mir ist unwohl damit.“
Polizei bestätigt Gebrauch von Schusswaffe
Die Polizei evakuierte nach der mutmaßlichen Tat die angrenzenden Häuser. Am Morgen hatte die Mitteilung über eine schwer verletzte Frau in Tawern die Behörden erreicht. Zeugen sprachen demnach davon, Schussgeräusche gehört zu haben.
Eine Polizeisprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur, man könne den Gebrauch einer Schusswaffe bestätigen. Den Angaben zufolge hätten insgesamt vier Menschen die umstehenden Gebäude verlassen. Die Polizei bittet darum, in diesem Bereich bis auf Weiteres keine Anhalter mitzunehmen.
Die schwer verletzte Frau sei im Krankenhaus in Behandlung. Ob sie lebensgefährlich verletzt sei, könne er nicht sagen. Es seien auch Spezialeinheiten im Einsatz.
Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren. Die Kripo habe mit der Vernehmung von Zeugen begonnen.