Die Banken in Deutschland sind laut einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox wegen der schwachen Konjunktur aktuell „so streng wie nie“ bei der Vergabe von Ratenkrediten. Wer im März über Verivox einen Ratenkredit aufnehmen wollte, erhielt in 47 Prozent aller Fälle mindestens ein Finanzierungsangebot von einer Bank. Bei mehr als der Hälfte (53 Prozent) der Kreditinteressierten fand sich allerdings keine Bank, die bereit war, das benötigte Geld zu leihen, wie Verivox am Mittwoch mitteilte.
Verivox misst die Verfügbarkeit von Ratenkrediten seit rund fünf Jahren mit einem Index. Dieser zeigt, wie sich die Chance auf eine Kreditzusage im Vergleich zum Basiswert aus dem Januar 2020 entwickelt hat. „Nie zuvor blieben so viele Kreditanfragen ohne Finanzierungsangebot wie aktuell“, erklärte Oliver Maier von Verivox.
„Ungewisse Zukunftsaussichten sind Gift für die Kreditverfügbarkeit“, erläuterte er. Die anhaltende Wachstumsschwäche in Deutschland und Stellenstreichungen in vielen Unternehmen mahnten die Banken bei der Kreditvergabe zur Vorsicht. „Die Geldhäuser setzen im Genehmigungsprozess immer strengere Maßstäbe an, um sich keine Kredite in die Bücher zu holen, die ihre Kunden am Ende möglicherweise nicht zurückzahlen können.“
Für Kreditinteressenten gibt es aber auch eine gute Nachricht, wie Verivox erklärte: Die Zinsen für Ratenkredite sind in den letzten Monaten kontinuierlich gesunken. Bei dem Vergleichsportal lag der mittlere Zins aller Kreditabschlüsse im März bei 6,49 Prozent. In der Hochzinsphase von Juli 2023 bis Januar 2024 hatten die Zinsen noch durchgehend oberhalb der Marke von sieben Prozent gelegen.