Wer die Zeit im Winter sinnvoll nutzen möchte, sollte sich einmal am Ausmisten versuchen. Wir haben Experten-Tipps, um nachhaltig Ordnung zu schaffen.
Normalerweise wollen viele die Zeit zwischen den Jahren gemütlich verbringen: noch einmal über den Weihnachtsmarkt bummeln, Freunde besuchen, die letzten Einkäufe tätigen. Da das wegen Kälte und steigenden Inzidenzen aber schwieriger wird, müssen wir uns daheim beschäftigen. Und das am besten sinnvoll: Wie wäre es denn, die Zeit zum Ausmisten zu nutzen? Wir haben Tipps einer Expertin, damit Sie nachhaltig Ordnung schaffen.
Ausmisten: Jelena Weber gibt hilfreiche Tipps
Wer ans Aufräumen oder Ausmisten denkt, denkt sicher zuerst an eine Person: Marie Kondo. Die Expertin hat Methoden entwickelt, um zu Hause Chaos zu vermeiden. Doch es gibt nicht nur die sogenannte KonMari-Methode. DIY-Expertin Jelena Weber hat ebenfalls Tipps und Tricks auf Lager, damit es mit der Ordnung klappt. In ihrem Buch „Aufräumkompass“ fasst sie die wichtigsten Schritte zusammen. Zudem gibt sie in ihrem zweiten Buch „Mehr vom Weniger“ weitere Tipps, wie Minimalismus im Alltag klappen kann.
Im Gespräch mit dem sternerklärt sie: „Gerade bei Kosmetika haben wir immer ganz viel Zeug, was wir nie oder selten benutzen. Und da empfehle ich immer sich auf die Sachen, die wirklich gut sind und die man oft und regelmäßig benutzt, zu reduzieren. Alles andere verschenken, wenn sich jemand darüber freut, verkaufen oder auch mal aufs Haltbarkeitsdatum zu schauen und es gegebenenfalls entsorgen. Das ist immer der erste Schritt.“
Kosmetik und Küchenutensilien großzügig ausmisten
Wichtig ist laut Weber auch: „Wenn man erst sortiert, bevor man ausmistet, macht man den zweiten Schritt vor dem ersten. Dann wird man ganz schnell wieder in das alte Chaos zurückfallen.“ Also lieber zuerst erst prüfen:
Was habe ich?Was brauche ich wirklich?Was nutze ich oft und was nicht?Und in der Küche und bei Kosmetika: Was ist vielleicht sogar gar nicht mehr haltbar?
„Und dann wirklich großzügig ausmisten“, so Weber. Bei Kleidung gilt ähnliches: Immer schauen, was man regelmäßig trägt und alles andere kann getrost verschwinden. Besonders schöne Teile, die man oft trägt, kann man toll auf einem Kleiderständer in Szene setzen. Dort sollte jedes Teil seinen Platz haben, an den es am Ende des Tages auch immer wieder konsequent zurückfindet. So hält man langfristig Ordnung.
Dinge, die man in doppelter und dreifacher Ausführung hat, etwa in der Küche, braucht es ebenfalls nicht. Da kann man auch getrost aussortieren und Dinge verschenken oder verkaufen, erklärt die Expertin. Am Ende sollte man wissen, was sich in jeder Schublade, in jeder Box und hinter jeder Schranktür verbirgt. „Das ist mein wichtigster Tipp. Alles andere kommt danach.“ Unansehnliche Dinge könne man am besten verschlossen halten, etwa in Regalen mit Kisten verstauen. Doch auch in Kisten oder Boxen sollte man Ordnung halten und nicht alles einfach hineinwerfen, weil man es ja doch nicht sieht. Das gilt auch für den Keller. Auch hier sollte man immer wissen, was wo verstaut wird, um nicht den Überblick zu verlieren.
Nach dem Aussortieren: Ordnung halten
Haben Sie großzügig ausgemistet, ist es natürlich hilfreich, wenn Sie es auch danach schaffen, Ordnung zu halten und nicht wieder zu viele Dinge anzusammeln. Da müsse jeder ein System finden, das für in selbst einfach ist. Zum Beispiel im Arbeitszimmer: „Schaffen Sie sich zum Beispiel Ordner an, die sie beschriften: erledigt, nicht erledigt. Dann vermeiden Sie schon einmal Zettel-Chaos.“
Jelena Weber empfiehlt: „Jedes einzelne Teil muss seinen festen Platz haben. Wenn man sich daran hält, sollte man ganz gut zurechtkommen. Ich glaube nicht an kreatives Chaos, das sorgt auch für Unordnung im Kopf. Struktur ist besser.“ Hat man einmal eine Routine gefunden, könne man sich auch ohne lange nachzudenken daran halten.
„Auch Wartezeiten lassen sich gut zum Ordnung-Halten nutzen, etwa wenn die Kartoffeln kochen“, erklärt die Expertin. dann fühle sich das Ordnung-Halten nicht mehr so an, als müsse man wahnsinnig viel Extra-Zeit dafür aufwenden. „Wenn man es nebenbei macht und sich Routinen verinnerlicht und aneignet, dann hat man am Ende auch nicht das Gefühl, dass einen das alles übermannt. Dann fühlt es sich ganz selbstverständlich an.“
Weitere Tipps zum Ausmisten
Starten Sie mit den größten Chaos-Ecken: So sehen Sie einen großen Erfolg und sind weiter motiviert, um auszusortieren.Nehmen Sie sich eine feste Zeitspanne am Tag vor, um nicht endlos weiterzumachen und am Ende völlig erschöpft zu sein. 30 Minuten oder eine Stunde am Tag etwa.Arbeiten Sie sich von Zimmer zu Zimmer vor beziehungsweise von Ecke zu Ecke. Haben Sie eine Sache fertig, können Sie sich auch ruhig mit etwas belohnen, einem großen Kakao zum Beispiel. Denken Sie daran, dass jedes Zimmer eigene Regeln zum Ausmisten hat. In der Küche sollten Sie sich an Haltbarkeit orientieren und daran, was Sie wirklich in Ihrem Alltag nutzen. Alles Überflüssige können Sie prima spenden und an diejenigen weitergeben, die es noch gebrauchen können, beispielsweise in Foodsharing-Stationen. Im Kleiderschrank ist es wichtig, sich anzusehen, welche Kleidungsstücke Sie in den vergangenen Monaten tatsächlich getragen haben. Eine Capsule Wardrobe kann eine tolle Idee sein, um langfristig Ordnung in den Kleiderschrank zu bringen.