Papst Franziskus ist mit 88 Jahren gestorben. In seinen letzten Tagen sammelte der Pontifex noch einmal alle Kräfte für seine Anhänger…
Am frühen Ostermontag ist Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren gestorben. Wenige Stunden zuvor hatte sich der gesundheitlich schwer angeschlagene Pontifex noch in der Öffentlichkeit gezeigt – scheinbar auf dem Weg der Besserung. Umso überraschender kam die Nachricht von seinem plötzlichen Tod. Trotz seiner langen Krankheitsphase war Franziskus rund um Ostern vermehrt öffentlich aufgetreten. Sein letzter Weg hatte ihn, körperlich gezeichnet, zurück zu den Gläubigen geführt.
Zuvor konnte er erst am 23. März das Gemelli-Krankenhaus in Rom verlassen, in dem er mehr als einen Monat wegen einer beidseitigen Lungenentzündung behandelt worden war. Zwischenzeitlich musste das Oberhaupt der katholischen Kirche künstlich beatmet werden, sein Zustand galt als äußerst kritisch. Die Rückkehr in seine vatikanischen Gemächer wurde Ende März als großer Hoffnungsschimmer gedeutet – auch wenn der Genesungsprozess noch nicht abgeschlossen war.
Spontaner Auftritt im Petersdom
Anfang April überraschte Franziskus spontan mit einem ungeplanten Besuch im Petersdom. In ungewohnt schlichter Kleidung – Sweatshirt, schwarze Hose, einfacher Umhang – sprach er dort mit Besuchern. Trotz seines geschwächten Zustands wirkte er geistig präsent. Viele werteten seinen Auftritt als Zeichen, dass er an den bevorstehenden Osterfeierlichkeiten teilnehmen könne.
Kurz darauf führte ihn sein Weg zur Basilika Santa Maria Maggiore – einem Ort, der ihm während seines Pontifikats besonders ans Herz wuchs In der frühchristlichen Marienkirche aus dem 5. Jahrhundert betete er häufig. Hier wird er auch seine letzte Ruhestätte finden – nicht, wie viele seiner Vorgänger, im Petersdom.
Gefängnisbesuch am Gründonnerstag
Am Gründonnerstag besuchte Franziskus Häftlinge in der römischen Justizvollzugsanstalt Regina Coeli. Anders als in den Jahren zuvor verzichtete er jedoch auf die symbolische Fußwaschung – sein Gesundheitszustand ließ dies nicht mehr zu. Den Karfreitag verbrachte der Papst im Stillen, ließ sich bei der traditionellen Kreuzweg-Andacht am Kolosseum vertreten.
Auch am Karsamstag trat Franziskus kaum öffentlich in Erscheinung. Auf die Messe in der Osternacht verzichtete er, begab sich jedoch zuvor für ein stilles Gebet in den Petersdom. Am Ostersonntag sammelte er ein letztes Mal all seine Kräfte: Vor Zehntausenden auf dem Petersplatz spendete er den feierlichen Segen „Urbi et Orbi“. Seine Stimme war bereits schwach, große Teile der Osterbotschaft wurden von einem Vertreter verlesen.
JD Vance war sein letzter Staatsgast am Ostersonntag
Auch zeigte sich der Papst noch einmal im Papamobil auf dem Petersplatz und ließ sich von der Menge feiern. Zuvor hatte er am Ostersonntag um 11:30 Uhr bereits den US-amerikanischen Vizepräsidenten JD Vance (40) zu einer kurzen privaten Audienz empfangen – sein letzter offizieller Staatsgast.
Laut eines Berichts der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ wachte Franziskus am Morgen des Ostermontags gegen 6 Uhr auf und fühlte sich zunächst wohl. Eine Stunde später klagte er jedoch über Unwohlsein, schon wenig später fiel er ins Koma. Um 7:35 Uhr wurde schlussendlich sein Tod festgestellt.
Papst Franziskus starb an einem Schlaganfall
Noch am selben Abend veröffentlichte der Vatikan den offiziellen Totenschein von Papst Franziskus. Die Todesursache: Schlaganfall, Koma und irreversibles Herz-Kreislauf-Versagen. Der Leiter der vatikanischen Gesundheitsbehörde, Andrea Arcangeli, unterzeichnete das Dokument. Wenig später wurde sein Leichnam in einer privaten Kapelle im Vatikan in einem offenen Sarg aufgebahrt. Die ersten Bilder davon veröffentlichte der Vatikan am Dienstagmorgen.
Kurz darauf gab der Vatikan bekannt, dass Franziskus am Mittwoch in den Petersdom überführt werde, um den Gläubigen Gelegenheit zur Abschiednahme zu geben. Die feierliche Trauerzeremonie ist für kommenden Samstag, den 26. April, ab 10 Uhr auf dem Petersplatz angesetzt. Anschließend wird Papst Franziskus – gemäß seinem letzten Wunsch – in seiner geliebten Basilika Santa Maria Maggiore mitten in Rom seine letzte Ruhestätte finden.