Weltbekannte Eisbachwelle: Surf-Unfall am Eisbach: Vorschläge für mehr Sicherheit

Eine 33-Jährige verunglückt beim Surfen auf der Eisbachwelle in München schwer. Die Feuerwehr hat die Stelle gesperrt – und die Surfer-Gemeinschaft macht sich Gedanken.

Vertreter der Münchner Surfer-Community wollen sich nach dem schweren Unfall einer Surferin an der weltbekannten Eisbachwelle im Englischen Garten für bessere Sicherheitsregeln einsetzen. „Wir werden auf die Stadt zugehen und konkrete Sicherheitsmaßnahmen vorschlagen“, sagte Moritz von Sivers, zweiter Vorstand der Interessengemeinschaft Surfen in München, der Deutschen Presse-Agentur. Zum Beispiel könnte zusätzliches Rettungsgerät wie ein Wurfsack bereitgestellt werden. 

Seit den 1980er Jahren wird am Eisbach zu fast jeder Jahreszeit gesurft – weitgehend ohne größere Zwischenfälle. „In der ganzen Geschichte ist es der erste wirklich schwere Unfall„, sagt von Sivers. 

Unter Wasser gedrückt 

Die 33 Jahre alte Surferin war am späten Mittwochabend verunglückt. Beim Sturz vom Board hatte sich die an ihrem Knöchel befestigte Sicherheitsleine am Grund des Eisbachs verhakt. Die Frau konnte sich nicht befreien, da sie mit dem Brett verbunden war. Andere Surfer versuchten, die Frau von dem Surfboard zu trennen, scheiterten aber wegen der starken Strömung. Laut Rettungskräften kam es zu dramatischen Szenen: Die Surferin rief um Hilfe, ehe sie unter Wasser gedrückt wurde.

Erst der Feuerwehr gelang es, die Frau aus den eisigen Fluten zu retten. Sie war laut Polizei auch am Ostersonntag noch in kritischem Zustand. Auch einen Tag später gab es dazu keine neuen Informationen. 

Unfallursache soll genauer ergründet werden

Seit dem Unfall ist die Welle gesperrt. Die Feuerwehr und die Stadt München hätten sich zu dem Schritt entschlossen, um weitere Unfälle zu verhindern, hieß es bei der Feuerwehr. Die Welle soll gesperrt bleiben, bis eine Gefährdung weiterer Surfer ausgeschlossen werden kann. 

Dazu solle das Wasser abgesenkt und die Stelle inspiziert werden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Wann das stattfinden könne, sei noch unklar. Es seien dazu unter anderem noch Genehmigungen einzuholen. 

Laut von Sivers geht es darum, die Ursache für den Unfall zu ergründen und festzustellen, wo sich die Leine verhakt haben könnte. Laut der Interessengemeinschaft könnte am Grund des Eisbachs ein Hindernis liegen, etwa ein E-Scooter. 

Warnschilder und Sicherheitssysteme 

Von Sivers sagte weiter, es könne auch sinnvoll sein, Warnschilder aufzustellen, die auf die Gefahr durch die Sicherheitsleine des Boards hinweisen. Sie verbindet die Surfer am Fußknöchel mit dem Brett und verhindert, dass es wegtreibt. Bei starker Strömung lässt sie sich aber unter Umständen nicht lösen. Es gebe aber Sicherheitssystem, die sich bei Gefahr selbst öffneten oder Sicherungen um den Körper, an die ein Surfer auch unter Zug herankomme. 

Die Interessengemeinschaft, als Betreiberin auch für eine andere Welle an der Floßlände zuständig, habe für dort bereits zusätzliches Sicherheitsequipment bestellt. Am Eisbach sei für die Umsetzung die Stadt zuständig.

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