Fußball-Bundesliga: Manzambi und Co.: Freiburgs junge Trümpfe im Kampf um Europa

Der SC Freiburg kämpft um die Rückkehr in den Europapokal. Es wartet die TSG Hoffenheim. Trainer Schuster kann im Endspurt der Saison nicht nur auf die gestandenen Stützen bauen.

Julian Schuster hat Wort gehalten und zwei Tage nach seinem Geburtstag einen Kuchen mitgebracht. Im engen Kampf um die Europapokalplätze soll dem SC Freiburg und seinem Umfeld auch eine süße Versuchung helfen. Und wenn der Hefezopf allein nicht für einen Erfolg im Bundesliga-Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim ausreicht, kann Schuster neben seinen gestandenen Routiniers nun auch vermehrt auf die aufstrebenden Talente aus dem eigenen Nachwuchs bauen – die Freiburger Versprechen für eine hoffnungsvolle Zukunft. 

Beim 2:1-Auswärtssieg in Mönchengladbach war kürzlich Johan Manzambi mit seinem Last-Minute-Tor eines der Glanzlichter. Der 19-Jährige spielt auch in Schusters Überlegungen für das Duell mit der TSG am Samstag (15.30 Uhr/Sky) eine Rolle, eventuell sogar als Ersatz für den Gelb-gesperrten Junior Adamu. „Johan hat Offensivdrang, kann torgefährlich sein, wie er jetzt gezeigt hat – auch bei Kopfbällen“, sagte Schuster. „Er war auch in dieser Woche im Training wieder abschlussstark und kann sich in Zweikämpfen gut durchsetzen.“

Lob an die Fußballschule

Nach dem ersten Profitor des gebürtigen Schweizers hatte der SC-Coach explizit die Arbeit des vereinseigenen Nachwuchsleistungszentrums gelobt. In der Freiburger Fußballschule werde „ganz viel in Ausbildung investiert, damit wir solche tollen Jungs bei uns einsetzen können“. Nun fügte der seit Dienstag 40-Jährige hinzu, dass es „eine Freude ist, wenn man die Jungs aus dem eigenen Stall hochzieht und sie so performen, und sie die Bereitschaft haben, sich zu verbessern“.

Manzambi kam allerdings erst als 17-Jähriger im Winter vor zwei Jahren von Servette Genf zum Sport-Club. Er wurde in der U19 und der U23 weiter ausgebildet, in der der Schweizer U21-Nationalspieler auch in dieser Saison zehnmal von Beginn an auflief (ein Tor, vier Vorlagen). Nach einer sehr guten und auffälligen Vorbereitung mit den Profis im vergangenen Sommer hatte Manzambi einige Kurzeinsätze in der Bundesliga, musste sich dann aber länger gedulden – und wurde jetzt belohnt.

Geduld gefragt

Schuster sieht ihn deswegen als „Paradebeispiel“ für andere junge Spieler, die traditionell bei den Freiburgern große Chancen haben, den Sprung ins Oberhaus zu schaffen. Aber sie müssten auch akzeptieren, immer mal wieder außen vor zu sein, so wie die beiden Franzosen Jordy Makengo (22) und Kiliann Sildillia (23) sowie der deutsche U21-Nationalspieler Max Rosenfelder (22).

Rechtsverteidiger Bruno Ogbus (19), der wie Manzambi verheißungsvoll in die Saison gestartet war, wurde durch einen Achillessehnenriss im Dezember ausgebremst und kann erst in der nächsten Saison wieder angreifen. Ob dann auch weitere Spieler aus der hochgelobten Freiburger Fußballschule in den Profikader aufrücken, ist derzeit noch nicht absehbar. In der Regionalliga-Mannschaft sticht noch niemand heraus, und auch die U19 ist in der DFB-Nachwuchsliga nur noch in der sogenannten B-Liga unterwegs.

Schuster erwartet „eine kurze Nacht“

Für Verteidiger Rosenfelder ist es aus Verletzungsgründen die erste Saison bei den Profis. Gleich zu Beginn vertrat er den damals fehlenden Abwehrchef Matthias Ginter überzeugend, hatte nach dessen Rückkehr dann teilweise nur noch Kurzeinsätze und stand nur ab und zu wieder in der Startelf. 

In Gladbach ersetzte er am vergangenen Samstag den gesperrten Ginter erneut, und muss gegen Hoffenheim eventuell trotzdem zurück auf die Bank. Die schwierigen personellen Entscheidungen werden Schuster „eine kurze Nacht“ bescheren, vermutete der SC-Coach. „Aber so wünscht man sich das fünf Spieltage vor Schluss.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert