Seit Mitte März gelten auf der Norderelbbrücke bei Hamburg Verkehrseinschränkungen zur Schonung des Bauwerks. Tägliche Staus sind die Folge. Auch der Osterreiseverkehr dürfte dort ins Stocken geraten.
Auf dem Weg in den Osterurlaub an Nord- und Ostsee müssen Autofahrer in Hamburg mit Verzögerungen rechnen. Zum einen verlangsamen die Baustellen nördlich und südlich des Elbtunnels den Verkehr auf der A7 Hannover-Flensburg. Zum anderen führen die seit Mitte März geltenden Einschränkungen auf der Norderelbbrücke immer wieder zu langen Staus auf der A1 Bremen-Lübeck. Die Anfang der 60er Jahre gebaute Brücke ist so marode, dass schwere Lastwagen in Richtung Norden nur noch auf einer Spur fahren dürfen. Das Einfädeln der Fahrzeuge im Dreieck Norderelbe unmittelbar vor der Brücke klappt nicht gut.
Staus für Donnerstag, Freitag und Ostermontag erwartet
Die Autobahn GmbH Nord rechnet mit Staus auf der A1 vor allem am Donnerstag ab 14.00 Uhr und am Freitag. „Die Verkehrslage ist weiterhin angespannt, sollte aber zu den Feiertagen und am Wochenende etwas ruhiger werden, da der Schwerlastverkehr deutlich weniger ist“, erklärte eine Sprecherin. Außerdem komme an Feiertagen weniger Verkehr aus der Stadt über die Autobahn A255, die im Dreieck Norderelbe auf die A1 trifft. Der Ostermontag werde darum etwas entspannter sein, trotz des Rückreiseverkehrs.
Ferienunterkünfte an Nord- und Ostsee gut gebucht
Die Ferienunterkünfte an Nord- und Ostsee sind über die Feiertage begehrt. Nach Angaben der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein sind die Unterkünfte zu etwa 90 Prozent gebucht. Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern erwartet eine Auslastung von 66 Prozent. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Mecklenburg-Vorpommern rechnet laut Präsident Lars Schwarz mit einer Auslastung von rund 80 Prozent über die Osterfeiertage.
Lastwagenfahrer missachten Regeln
Die Autobahn GmbH macht vor allem Lastwagenfahrer für die täglichen Staus an der Norderelbbrücke verantwortlich. Sie missachteten das Lkw-Überholverbot und die Gewichtsbeschränkung, die für die Überleitung von der A255 zur A1 im Dreieck Norderelbe gilt. Es würden auch keine Sicherheitsabstände eingehalten, das Reißverschluss-Prinzip funktioniere nicht, beklagte die Sprecherin.
Weitere Einschränkungen auf Norderelbbrücke?
Die Autobahn GmbH will nun weitere Hinweistafeln installieren und die Fahrspuren für Lastwagen noch weiter vor der Brücke mit Pfeilen markieren, die auf den vorgeschriebenen Mindestabstand von 50 Metern hinweisen. Auf die Frage, ob die Autofahrer mit den Staus bis zum geplanten Neubau der Brücke Anfang 2030 werden leben müssen, antwortete die Sprecherin: „Wir beobachten die Situation weiterhin und engmaschig und werden – wenn es nicht anders geht – auch zu weiteren Maßnahmen greifen.“ Die Konsequenz wären weitere Einschränkungen für den Individualverkehr. Die oberste Priorität sei der Schutz des Bauwerkes und die Verkehrssicherheit.