Italien: Strand-Zugang nur nach Online-Reservierung – Einwohner protestieren

Um der Besuchermassen an den Stränden Herr zu werden, setzen etliche italienische Gemeinden auf eine Online-Reservierung. Das ruft auch den Unmut von Anwohnern hervor. 

Blaues klares Wasser, weißer Sand und eine traumhafte Küstenkulisse: Tuerredda in Teulada gehört zu den beliebtesten Stränden auf Sardinien. Und genau wie alle anderen Strände Italiens bietet er nur begrenzt Platz. Um den Ansturm von vor allem Touristen besser bewältigen zu können, ist der Zugang künftig nur nach vorheriger Online-Reservierung via App oder Website möglich, wie das Lokalportal „Casteddu Online“ mit Bezug auf den Bürgermeister der Gemeinde berichtet. 

Ab Juli gilt: Wer zuerst klickt, darf im Sand liegen. Die Gesamtkapazität des Strandes beträgt 1100 Besucher. Die Preise sollen bei ein bis zwei Euro liegen. Wer zu spät kommt, muss mit dem Verlust der Reservierung rechnen.

Tuerredda ist nicht der einzige und nicht der erste Strand, an dem die Besucherzahlen mit einem digitalen Reservierungssystem im Zaum gehalten werden sollen. Italien wird seit Jahren von Touristen aus aller Welt überrannt. In vielen Urlaubsorten sind Hotels schon weit im Voraus ausgebucht. 

An zahlreichen weiteren Stränden sind die Zugänge zum Meer zudem bereits begrenzt, etliche Gemeinden kassieren  Tourismussteuern. Darüber hinaus befinden sich etliche Strandbschnitte in privatem Besitz. 

Einwohner protestieren gegen Reservierungspflicht an Italiens Stränden

Dem Geldsegen den die Touristen bringen zum Trotz gibt es in Italien immer wieder Proteste gegen den Massentourismus. Außerdem fordern Einheimische vermehrt einen freien Zugang zum Meer. 

In Neapel auf Sizilien protestierten Einwohner nach dem Beschluss, ein Online-Reservierungssystem einzuführen. In der Toskana, an der Riviera der Emilia Romagna und in Ligurien wachse der Unmut der Bevöllkerung ebenfalls, schreibt das Portal „Rai News“. Durch die Reservierungspflicht und die anfallenden Kosten werde ein Strandbesuch für Anwohner immer mehr zum Luxusgut, ein spontaner Ausflug kaum noch möglich.

Quellen: Casteddu online„, „Rai News„, „Kurier„, „Reisereporter

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